Sonntag, 23. Januar 2011

Daniel Martin Moore

Wo Folk und Country sich Gute Nacht sagen, ist auch Gospel und Soul nicht weit.

Daniel Martin Moore hat das alles sehr verinnerlicht. Auf seinem mittlerweile dritten Album "In The Cool Of The Day" wandelt er auf Spuren amerikanischer Liedtradition und sucht sein Heil bei Klassikern und Neuinterpretationen altbekannter Klassikern.

Leicht und federnd sind die Arragements des Manns aus Kentucky geworden, Attribute die man sich einstweilen schwerlich bei doch eher gravitätisch daherkommenden Standards wie "Just A Closer Walk With Thee" vorstellen kann. Und doch! Moore schafft den Spagar und lässt auf vordergründig schwere Titel beschwingte Shuffle wie das frische und mitreißende "Up Above My Head" folgen. Hier gniedelt die Geige, der Fuss wippt beschwingt mit und Moores Stimme gleitet herrlich unaufgeregt dazwischen durch.
"In The Cool Of The Day" verleugnet zu keiner Zeit, dass viele seiner Bestandteile tief religiös und spirituell sind. Gerade in diesen Momenten lebt Moore auf und sorgt mit den feinen, wärmenden Melodien von "Softly And Tenderly" oder auch "O My Soul" für den behaglichen Schauer über Rücken und Arme. Es wäre vermessen, hier nicht vom Gefühl zu sprechen, was Daniel Martin Moore hier in seine Stimme legt, die an den wunderbaren Teitur erinnert. Die Instrumente brauchen in vielen Fällen nur das Bett bereiten, Moore webt sich wie in einen Kokon hinein, nimmt deren anheimelnde Stimmung auf, bricht manchmal aus, nur um sich dann noch tiefer in Melodieseligkeit zu versenken.
Wenn fast zum Schluss das feierliche, instrumentale "Lay Down Your Lonesome Burden" erklingt und sich wie ein sanfter Schleier über die letzte halbe Stunde legt, und ganz am Ende das traurige "Set Things Alright" den Abschied nahelegt, erwischt es einen ganz unvermittelt: Mr. Moore, das haben sie unglaublich schön gemacht.

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