Montag, 22. Dezember 2014

Hitparade - Mein 2014


Was für ein Jahr....So wenig wie 2014 habe ich noch nie am Bänkelsänger gearbeitet und trotzdem so viel Musik wie schon lange nicht mehr gehört. Einen Teil der gehörten Alben habe ich für AUFTOUREN rezensiert, ein paar haben auch hier übers Jahr ein paar warme Worte gefunden.

Ein paar Sätze soll es auch zu den Alben des Jahres geben. Fangen wir doch einfach mal an:

01 Perfume Genius – Too Bright

Hier war es mit dem Vorboten "Queen" schon klar, dass sich Mike Hadreas nicht mehr und nicht weniger um die Pop-Sensation des Jahres bemüht. Doch nicht nur der perfekte Popsong "Queen", auch das bösartige "Grid", das verstiegen undurchsichtige "Longpigs" oder der herrlich zerrbrechliche Titelsong - "Too Bright" ist eine Sünde.

02 Ben Frost – A U R O R A

Wenn rein elektrische und nahezu instrumentale Klänge des Bänkelsängers Herz erfreuen, muss es etwas Besonderes sein. Das ist "A U R O R A" in der Tat, denn diese irrlichternde Grostadtvision mit all ihren metallen schillernden Farben ist unfaßbar eindringlich. Ein Album, dessen Wirkung sich allerdings über Kopfhörer noch deutlicher in der Hirnrinde festsetzt.

03 Sun Kil Moon – Benji

Schon früh im Jahr war klar, dass Mark Kozelek die kleine Scharte der etwas schwächeren letzten Alben ausmerzen konnte und hat mit "Benji" einfach mal sein Herz ausgeschüttet. Persönlicher kann man Songwriting vermutlich nicht mehr angehen und so nimmt man Anteil an Kozeleks kleinen Familiengeschichten, an wilden Räuberpistolen oder einfach nur an seiner Freundschaft zu Ben Gibbard.

04 King Creosote – From Scotland with Love

Der Abendspaziergang auf "Diamond Mine" hat King Creosote anscheinend noch sensibler für seine wunderbare Heimatregion gemacht. Sein als Filmscore angelegtes Album zieht wie ein bunt bebildertes Diorama durch die Landschaft und macht auch den etwas dreckigeren Seiten nicht halt. Dabei bleibt es aber eine fabelhafte Liebeserklärung. 
 
05 Swans – To Be Kind

Michael Gira setzt nach dem gewaltigen "The Seer" fast noch eins drauf und erschafft mit "To Be Kind" einen ebenbürtigen Nachfolger. Für Swans Verhältnisse sind hier teilweise fast schon eingängige Melodien erkennbar, doch der Großteil punktet mit heroischer Post-Punk-Gewalt und dräuender Lust am Experiment.

06 Jenny Hval & Susanna – Meshes of Voice

Klanglich ein wahres Fest für die Ohren, kombinieren Jenny Hval und Susanna ein modernes Märchen irgendwo zwischen griechischer Mytholgie und verwunschenem Höllenritt. Kein Album für viele Gelegenheiten, aber man denn mal dabei ist, kann man sich der Sogwirkung der aussergewöhnlichen Stimmexperimente (Dopplungen, Tripplungen, Echoeffekte etc etc.) kaum noch entziehen.
 
07 Einstürzende Neubauten – Lament

Dass eine Auftragarbeit für eine Peformance zur Erinnerung an "100 Jahre Beginn des Ersten Weltkriegs"  auch ohne die zugehörige Darbietung funktionieren kann, beweisen die Neubauten deutlich. Auch hier geht die Empfehlung deutlich Richtung Kopfhörer, um vor allem das klasutrophobische Moment in seiner ganzen Detailtreue auszukosten.

08 Protomartyr – Under Color of Official Right

Dunkler und räudiger als Protomartyr hat mich in diesem Jahr keine Post-Punk-Band von hinten im Genick gepackt. Mit "Scum, Rise!!" haben sie zudem einen der Hits des Jahres im Gepäck, doch auf ihrem zweiten Album glänzt so viel gefährliches Halbdunkel, dass es ein Vergnügen ist, diesem kleinen Überraschungsalbum mehr als ein Ohr zu leihen. 

09 C.W. Stoneking – Gon’ Boogaloo

Die Musik der 20er, 30, 40er, 50er und 60er Jahre kulminiert auf einem Album, dargeboten mit Sargnagelstimme und der unbändigen Lust an der Lust selbst, so kehrt C.W. Stoneking in des Bänkelsägers Herz zurück. War "Jungle Blues" ein frecher Klabautermann, ist "Gon' Bogaloo" der Hafenkneipenkobold, der trotzdem manchmal ein paar Manieren an den Tag legt.

10 Seth Lakeman – Word of Mouth

Ach ja, ein bisschen Folk gab's 2015 auch noch zu Hören, neben Herrn Kozelek hat sich in diesem Jahr besonders Seth Lakeman mal wieder bemüht und mit "Word Of Mouth" sein bestes Album nach dem herausragenden "Freedom Fields" veröffentlicht. Hier gilt darüber hinaus im Übrigen die Empehlung sich den Multiinstrumentalisten und seine britische Folkseele mal unbedingt live anzusehen. 

11 Wanda - Amore
12 Iceage – Plowing Into the Field of Love
13 Sharon Van Etten – Are We There
14 Alex Behning – Hinterhofschuhe Aus New York
15 Angel Olsen – Burn Your Fire for No Witness
16 Fredrik Kinbom – Oil
17 James Yorkston – The Cellardyke Recording & Wassailing Society
18 Interpol – El Pintor
19 Felix Meyer – Menschen des 21. Jahrhunderts
20 Wildbirds & Peacedrums – Rhythm

21 My Brightest Diamond – This Is My Hand
22 Micah P. Hinson – Micah P. Hinson and the Nothing
23 St. Paul & The Broken Bones – Half The City
24 Nick Waterhouse – Holly
25 The Barr Brothers – Sleeping Operator
26 Mirel Wagner – When the Cellar Children See the Light of Day
27 Marianne Faithfull – Give My Love To London
28 Owen Pallett – In Conflict
29 Adult Jazz – Gist Is
30 Xenia Kriisin – Hymn

31 Sam Amidon – Lily-O
32 Fink – Hard Believer
33 Kimi Kärki – The Bone of My Bones
34 Strand of Oaks – Heal
35 Megafortress - Believer
36 Silver Servants – Silver Servants
37 Future Islands – Singles
38 Christopher Denny – If the Roses Don’t Kill Us
39 Merchandise – After the End
40 John Fullbright – Songs

So ein bisschen Musik dazu, dann liest es sich etwas leichter: 


Mittwoch, 3. Dezember 2014

Des Bänkelsängers Adventskalender



Der liebe Schlendrian lässt mich momentan wieder mal nicht aus seiner starken Umarmung, zumindest was die Präsenz auf dem eigentlichen Blog angeht. Doch wer dem Bänkelsänger auf Facebook folgt, bekommt momentan täglich hübsch weihnachtliche Empfehlungstürchen, sorgfältig ausgewählt und mit viel Liebe präsentiert. Hier geht's aber auch bald weiter, wahrscheinlich mit des Bänkelsängers Jahreshitparade oder vielleicht auch schon dem ersten Mixtape für 2015. Man wird sehen. Und da ich bereits auf meiner Facebook-Präsenz Freudentänze aufgeführt habe, gibt's nun auch hier die schönsten Nachrichten für das beginnende Jahr 2015 mit der neuen, sicherlich fulminanten The Decemberists-Platte "What A Terrible World, What A Beautiful World":


Donnerstag, 13. November 2014

Hitparade zwischendurch - Für die Ewigkeit: Die Alben






Vor ein paar Tagen war mal wieder Wahlsonntag bei den netten Kollegen von plattentests.de.
Nach der 100 Songs für die Ewigkeit-Aktion aus dem Frühjahr waren nun die Alben dran, und auch der Bänkelsänger hat akribisch sortiert, eingeordnet und zusammengestellt. Es sind schlussendlich tatsächlich 100 Alben geworden, die mir besonders ans Herz gewachsen sind, weil sie mir zum Beispiel entweder beim Erwachsenwerden geholfen und mich in meiner musikalischen Findungsphase geprägt haben. Die Allermeisten höre ich heute noch genauso gerne wie damals, wobei damals ein sehr dehnbarer Begriff ist, stammt das jüngste Album aus dem Spätsommer diesen Jahres, das älteste wiederum aus den 60ern, so dass ich es erst ein wenig nach seiner Entstehungszeit genießen konnte. Doch nun genug der Vorrede, hier ist die Liste, immer versehen mit ein paar Gedanken zum Album selbst. Ach, und wem das noch nicht reicht, der darf sich dann die Gesamtliste bei plattentests.de anschauen und sich an den ebenfalls sehr lesenswerten Einzellisten sämtlicher Teilnehmer erfreuen.



  1. The Decemberists – Picaresque

Dieses Album werde ich auch noch in 100 Jahren lieben. Die Band um Colin Meloy hat auf „Picaresque“ einfach mal nur eben das perfekte Album abgeliefert und mit jedem einzelnen Song tief in mein Herz getroffen. Allein für „The Engine Driver“, „The Infanta“ und „Eli, The Barrowboy“ würden viele artverwandte Bands töten!


  1. Rocky Votolato – Suicide Medicine

So ein bisschen schwächelt Herr Votolato auf seinen letzten Alben, aber „Suicide Medicine“ und vor allem der dazugehörige Titeltrack sind immer noch fabelhaft. Wenn sich dann auch noch seine Stimme bei „Automatic Rifle“ überschlägt, kommt man gar nicht mehr aus dem Staunen raus.

  1. The Mountain Goats – The Sunset Tree

Meine erste Berührung mit John Darnielle war gleich für die Ewigkeit, auch wenn der Mann eigentlich gar keine schlechten Alben veröffentlichen kann. Doch allein „Up The Wolves“ reicht hier schon aus, um „The Sunset Tree“ auf's Treppchen zu bringen.

  1. Nick Garrie – The Nightmare Of J.B. Stanislas

Eine Schwäche für obskure Alben hatte ich schon immer, doch als zum ersten Mal „The Nightmare Of J.B. Stanislas“ an mein Ohr drang, war völlig klar, das da gerade etwas komplett Magisches passiert ist. Eine echte, viel zu wenig beachtete Barock-Pop-Versuchung.

  1. Neutral Milk Hotel – In The Aeroplane Over The Sea

Seitdem ich die Band im Sommer live gesehen habe, ist das ohnehin schon fabelhafte Album noch mal deutlich gestiegen. Doch eigentlich war der verschrobene Fuzz-Folk von Jeff Mangum immer schon mindestens Top Ten würdig.

  1. The Smiths – The Queen Is Dead

Hier ist „There Is A Light That Never Goes Out“ drauf. Muss ich mehr dazu sagen?

  1. Nick Drake – Pink Moon

Eigentlich müssten hier alle Alben des viel zu früh verstorbenen Songwriters nebeneinander stehen, dass es „Pink Moon“ geworden ist liegt an „Black Eyed Dog“. Das hatte ich auf einem Mixtape bei einer anderen plattentests.de-Aktion und hatte mich spontan in den warmen, weichen und trotzdem so unfaßbar traurigen Sound verliebt. „Pink Moon“ war dann das erste Nick Drake-Album, mit dem ich mich aufgrund der Klangähnlichkeit befasst habe und nun steht es in der Top Ten meiner liebsten Alben überhaupt.

  1. Björk – Homogenic

Auf keinem Album der Isländerin finde ich mehr Weite und mehr Klang, Ich höre es nicht mehr so häufig wie früher, dennoch sind allein „Bachelorette“ und „Joga“ immer einen Durchgang wert.

  1. DM Stith – Heavy Ghost

Bei keinem Künstler bedauere ich es mehr, dass nach einem regulären Album aktuell Schluss ist. „Fire Of Birds“ war nämlich einer der schlussendlichen Entscheidungsträger, mit dem Bloggen über düsteren und kreativen Folk anzufangen. Aber auch der Rest des Albums, sowie dessen zahlreicher EPs und Remix-Alben sind ganz ganz fein.

  1. Arcade Fire – Neon Bible

Weil da „Intervention“ drauf ist.

  1. Patrick Wolf – Wind In The Wires

Auch hier war die Entscheidung zwischen diesem Album und „The Bachelor“ (keine Angst, das kommt später auch noch!) nicht einfach, doch das herausragende „The Libertine“ gab da den klaren Ausschlag.

  1. Anywhen – The Opiates

Das schönste langsame Popalbum aller Zeiten. Mit „The Siren Songs“ und „Dinah And The Beautiful Blue“ auf der Wiese liegen und die Wolken ziehen sehen, kann einen perfekten Nachmittag ausmachen.

  1. Shearwater – Rook

Jonathan Meiburgs Stimme weicht selbst Steine auf und bringt Felsen zum Singen. Zumindest auf „Rook“ und dem dazugehörigen Titelsong, aber eigentlich auch auf den anderen Alben. „Rook“ ist denen aber dennoch eine deutliche Nasenlänge voraus.


  1. Nick Cave & The Bad Seeds – No More Shall We Part

Ich mag Nick Cave ungestüm, ich mag ihn aber noch lieber, wenn er in Beschwörungslaune ist und deshalb hat „No More Shall We Part“ auch einen höheren Platz in dieser Liste als „Henry's Dream“. Und weil da „Fifteen Feet Of Pure White Snow“ drauf ist.

  1. Bon Iver – For Emma, Forever Ago

Noch so eine Initialzündung, mich mal ausgiebiger mit Folk, Country und Artverwandtem anderer Kulturen zu befassen. Ich höre das Album sicherlich seltener als bei seiner Veröffentlichung, erfreue mich aber beim Hören immer noch an der wunderbar verwunschenen Stimmung.

  1. Björk – Debut

Vielleicht der letzte Schritt in den Tempel der ernstzunehmenden musikalischen Geschmacksbildung. Und daher ganz wichtig für mich. Und auch heute noch begeistere ich mich an der Lebendigkeit von „Big Time Sensuality“, der Aktualität von „Human Behaviour“ und der Energie von „Play Dead“.

  1. The White Stripes – White Blood Cells

Eigentlich fing mein Einstieg mit „Elephant“ an, doch „White Blod Cells“ mag ich heute deutlich lieber. Und weil da „Hotel Yorba“ drauf ist.

  1. Phillip Boa & The Voodooclub – Helios

Vielleicht sollte ich mal eine Hitparade meiner liebsten Boa-Alben zusammenstellen, doch eigentlich ist das unmöglich, da ich da sehr sprunghaft bin. Lediglich das ziemlich experimentelle „Helios“ dürfte seinen Platz auf dem Treppchen sicher haben.

  1. Cult Of Youth – Cult Of Youth

Mein jüngstes Album in den Top 20. Ob es sich da auch in 5 oder gar 10 Jahren noch hält, bleibt ungewiss, doch aktuell liebe ich den ungestümen Mix aus Neofolk und Post-Punk sehr. Auch wenn die Nachfolgealben die Erwartungshaltung nicht ganz halten konnten.
  1. Sam Amidon – I See The Sign

Ob das noch ein Klassiker wird, weiß ich nicht, doch auch hier bestimmt eher die Geschichte als das Album die Platzierung. Schließlich war „I See The Sign“ meine erste vollwertige Rezension bei AUFTOUREN.de und das muss ja schließlich gewürdigt werden. Aber auch weil da diese unfassbare Version von „How Come That Blood“ drauf ist.

  1. Vic Chesnutt – At The Cut

Weil mir bei diesem Album immer ein Kloß im Hals steckt und weil Attacken von Gänsehautmomenten allein schon beim Gedanken an „Coward“ und „Flirted With You All Me Life“ durch meinen Körper jagen, ist dieser Platz mehr als berechtigt.

  1. Morrissey – You Are The Quarry

Mit dem restlichen Solowerk Morrisseys kann ich immer nur bedingt was anfangen, aber als ich das erste Mal „Irish Blood, English Heart“ gehört habe, war ich begeistert. Und weil mit „First Of The Gang To Die " noch ein weiterer Ewigkeitshit drauf ist, landet das Album eben ziemlich oben in meiner Hitparade.

  1. Johnny Cash – America IV: The Man Comes Around

Ich mag (fast) jede Dekade des Man in Black. Jetzt sind die Hits seiner früheren Jahre allerdings auf so vielen Alben verstreut und eins der (zugegeben) fabelhaften Live- oder Greatest Hits-Alben wollte ich nicht nehmen, da musste dann eben das in meinen Augen perfekteste Spätwerk herhalten.


  1. The Decemberists – The Crane Wife

Es ist die gesamte Stimmung auf „The Crane Wife“ die das Album so besonders macht. Aber auch der erste stetige Bezug an die ausufernden Folk-Alben die in Großbritannien in den 60er-Jahren entstanden sind und die Colin Meloy mit seiner Band so meisterhaft in die Neuzeit katapultiert.

  1. Perfume Genius – Too Bright

Neuer als „Too Bright“ ist kein Album in dieser Liste. Es ist vielleicht immer noch Überschwang, aber mit „Grid“ und „Queen“ findet der Conaisseur kontemporärer Popmusik schlichtweg zwei Meisterwerke. Punkt.

  1. The National – Boxer

Weil da „Fake Empire“, Brainy“, Mistaken For Strangers“, „Start A War“ etc. drauf sind und somit schon fast mein Best Of-The National darstellt.

  1. Patrick Wolf – The Bachelor

Vielleicht insgeheim Wolfs kompositorische Meisterleistung und Album mit den meisten einzelnen Hits. Dennoch ist „Wind In The Wires“ stimmungsvoller.

  1. Joanna Newsom – Have One On Me

Ja, ich finde „Have One On Me“ inzwischen besser als „Ys“. Ob ich das morgen, nächste Woche, in einem Jahr wieder sage, weiß ich allerdings nicht.

  1. James Blake – James Blake

Wenn man bei einer Cover-Version, trotzdem man das Original kennt, diese nicht als solche erkennt, hat der Künstler damit so einiges geschafft. „Limit To Your Love“ höre ich trotz allen Hypes immer noch super gerne und auch der Rest des Albums ist trotz aller künstlichen Kompilierung wie aus einem Guss.

  1. Ben Frost – A U R O R A

Dass mich ein (nahezu) instrumentales und dazu noch (nahezu) rein elektronisches Album so packt, dass ich es im Jahr seiner Veröffentlichung direkt auf meinen Platz 30 in der Platten für die Ewigkeit-Liste setze, sagt doch fast alles, oder?

  1. San Fermin – San Fermin

Auch noch verdammt neu ist das Debüt von San Fermin und doch klingt es uralt. Nämlich nach feinstem 60s-Barock-Pop und das mir das gefällt, sieht man ja an meiner Nummer 4.

  1. Swans – The Seer

Ehrlich gesagt, hatte ich mich vor der Wiedergeburt der Swans nur mit deren Seitenprojekt Angels Of Light befasst. „The Seer“ hat aber bereits beim ersten Hören so einen Sog erzeugt, der so Nachhallend ist, das mir auch der Vorgänger und der Nachfolger ausgezeichnet gefällt.


  1. The Decemberists – The Hazards Of Love

Zum dritten und letzten Mal taucht die Band aus Portland immer noch knapp im ersten Drittel meiner Liste auf. Dieses Mal mit ihrem spannenden Konzept-Album, dass irgendwo zwischen Hörspiel, Oper und Wahnsinn rangiert und selbst in den Einzelsongs immer noch fasziniert.

  1. King Creosote & Jon Hopkins – Diamond Mine

Apropos Hörspiel, dieser vertonte Abendspaziergang an der schottischen Küste ist einfach ein fabelhaftes und in meinen Augen ziemlich einzigartiges Stück Musik.

  1. Seth Lakeman – Freedom Fields

Zeitgenössischer Folk kann kitschig oder im schlimmsten Fall schlagerhaft werden. Nicht bei Seth Lakeman, der auf „Freedom Fields“ durch ein ganzes Heer von mystischen Figuren vagabundiert und wie ein Teufel auf seinen zahlreichen Streich- und Saiteninstrumenten musiziert.

  1. Phil Ochs – Pleasures Of The Harbour

Neben Nick Garrie wohl meine liebste Entdeckung der letzten Jahre, zumindest wenn man sich in den 60ern umschaut. Eigentlich ist er ja Protestsänger im Schatten Dylans gewesen, doch was er auf „Pleasures Of The Harbour“ fabriziert ist atemberaubender Barock-Folk zuweilen an der Grenze zum Experiment.

  1. Arcade Fire – Funeral

Das ich „Neon Bible“ ein bisschen lieber mag, habe ich oben ja schon gezeigt. Dass „Funeral“ trotzdem in dieser Liste auftaucht, liegt an den vielen tollen einzelnen Songs, vor allem an „Power Out“.

  1. James Yorkston – When The Haar Rolls In

James Yorkston könnte mit seiner weichen Stimme und seinem feinen Folkpicking ein Telefonbuch vertonen, ich würde es kaufen. „When The Haar Rolls In“ ist herrlich verstiegener, traditionell gefärbter britischer Folk ohne Kniffe und Knoten.

  1. Einstürzende Neubauten – Ende Neu

Vielleicht ist das in einigen Augen schlechteste Neubauten-Album auf Platz 39 überraschend, doch es war mein Einstieg in die Welt des Blixa Bargeld. Und außerdem ist da „Stella Maris“ drauf.

  1. Lone Wolf – The Devil & I

Das ist so ein Geheimtipp-Album. Das kennt kaum einer und alle die es dann irgendwann mal hören, finden es in der Regel toll. Aber der Folk-Pop im Cinemascope-Format ist auch einfach unwiderstehlich.

  1. Ed Harcourt – The Beautiful Lie

Weil da „Rain On The Pretty Ones“ drauf ist.


  1. A Whisper In The Noise – Dry Land

Ich war damals zur Tour im Gleis 22 und war vollends begeistert. Sicherlich ist da weder „Havoc“ noch „Tale Of Two Doves“ drauf, doch von der Gesamtstimmung her, legt „Dry Land“ einfach noch einmal eine Schippe drauf.

  1. Sufjan Stevens – Illinois

Ich mag ja solche Setzkastenmusik und in der Beziehung ist Sufjan Stevens der König der Setzkastenmusik. Was ich damit meine? 19984395543 verschiedene Einflüsse prasseln neben- hinter- und übereinander aufeinander ein und ergeben feine, gerne auch mal überlange Popsongs, die mal in Folk- oder auch in neoklassische Gefilde abdriften. Herrlich!

  1. Damien Rice – O

An intime Momente ist bei Damien Rice aufgrund der Überpräsenz als Hintergrundmusik im Fernsehen oder Castingsongwahl kaum noch zu denken, dennoch liebe ich „Blower's Daughter“ und „Delicate“ heute noch wie beim ersten Hören.

  1. R.E.M. - Automatic For The People

Es ist wohl das amerikanischste und somit das Folk- und Country-lastigste Album von R.E.M. Muss ich da mehr sagen?

  1. Mumford & Sons – Sigh No More

Ein bisschen abgenutzt hat sich der Sound der Band um Marcus Mumford inzwischen schon. Dennoch reicht ein Song wie „White Blank Page“ immer noch locker um in die Top 50 vorzustoßen.

  1. Phillip Boa & The Voodooclub – Hair

Auf „Hair“ ist mit „Fine Art In Silver“ mein liebster Boa-Song ever ….ever, ever drauf. Das reicht doch, oder?

  1. The Smiths – Meat Is Murder

„How Soon Is Now“ hat mich seinerzeit dazu gebracht, mich mal näher mit den Smiths zu beschäftigen, daher war „Meat Is Murder“ mein Einstieg. Inzwischen zwar deutlich von „The Queen Is Dead“ überholt, mag ich es immer noch sehr sehr gerne.

  1. Felix Meyer – Erste Liebe/Letzter Tanz

Er ist ja schon ein moderner Reinhard Mey, vielleicht liegt darin ja auch meine Begeisterung für die frischen Straßenmusik- und Volksweisen von Felix Meyer. Und weil da eins der besten deutschsprachigen Lieder der letzten Jahre drauf ist „Liebe, Dreck & Gewalt!“

  1. Fleet Foxes – Fleet Foxes

Harmoniegesang, anmutige Folksongs, sonnendurchflutete Arrangements. Das Debütalbum der Fleet Foxes gehört nicht nur wegen Oliver James immer noch zu meinen liebsten Folkalben neueren Datums.

  1. DeVotchKa – How It Ends

Es ist halt elegischer Folk mit einem ganzen Spielzeugladen voller Instrumente im Gepäck und herrlichen balkanesken Melodien. Und der Titeltrack ist längst nicht die Spitze des Eisbergs.


  1. Nick Cave & The Bad Seeds – Henry's Dream

Nicht nur weil Henry's Dream mein Einstieg in das Cave'sche Universum war, auch weil ich heute noch gerne „Papa Won't Leave You Henry“ und „Brother, My Cup Is Empty“ mitsinge und mit „Christina The Astonishing“ hemmungslos mitleide.

  1. Scott Walker – The Drift

Für ein gutes Experiment bin ich immer zu haben und deshalb ist Walkers zweites reines Avantgardealbum zu Recht in dieser Liste. Wer so schön auf Schweinehälften musiziert hat sich seinen Platz redlich verdient.

  1. Hans Unstern – Kratz Dich Raus

Auch hier fasziniert mich die Lust am Experiment und die Kauzigkeit der Texte. Hört man sich „Paris“ oder „Tief Unter der Elbe“ an, weiß man, wovon ich hier spreche.

  1. Depeche Mode – Violator

Besser waren sie vorher nicht, besser sind sie nie wieder auf Albumlänge geworden. Ein Hit jagt den nächsten, allein die unglaubliche Atmosphäre bei „Halo“ die künstliche Stille bei „Waiting For The Night“, der trügerische Refrain bei „Policy Of Truth" das energische bei „Personal Jesus“ und der faszinierende Text bei „Enjoy The Silence“. Reicht, oder?

  1. The Felice Brothers – The Felice Brothers

Noch so ein Initial-Album mich mehr mit Americana-Musik zu befassen. Auch wenn ich mich immer schon für country-lastige Songs begeistern konnte und sicherlich mit Cash und Co. sozialisiert worden bin, bleibt „Frankie's Gun!“ doch ein erstes Highlight des alternativen Country.

  1. Radiohead – OK Computer

Ich bin nie wirklich Fan gewesen, doch dann habe ich mir „Paranoid Android“ angehört. Fan bin ich danach nicht geworden, dieses Album finde ich aber wunderbar.

  1. Tocotronic – Kapitulation

Hier gilt fast das gleiche wie bei Radiohead, doch habe ich insgesamt deutlich mehr Zugang zu den jeweiligen Alben, insbesondere den neueren Werken. Auf Kapitulation ist zudem mein Alltime-Liebling „Explosion“ drauf, den man unbedingt mal live erleben muss.

  1. The Divine Comedy – Absent Friends

Vermutlich hat Neil Hannon meine Liebe für barocke Popkultur geweckt, denn was der Nordire hier mit Stimme und Arrangement veranstaltet ist purer Wohlklang. Allen voran der Titelsong und das sarkastische(!) „The Happy Goth“ wissen hier zu begeistern.

  1. Nanook Of The North – The Taby Tapes

Wie viele Leute dieses Album wohl kennen? Irgendwann mal verstaubt in irgendeiner Grabbelkiste aufgespürt und bis heute durch die vielen erzählerischen Popsongs ganz doll ins Herz geschlossen.

  1. Architecture In Helsinki – In Case We Die

Verdammt schade ist, dass die Australier mittlerweile ziemlich austauschbaren Discopop machen. Der experimentierfreudige und zitatenreiche Indiepop mit quietschbuntem Instrumentarium war viel toller.

  1. Tocotronic – Schall Und Wahn
An manchen Tagen mag ich „Schall und Wahn“ lieber als „Kapitulation“. Vor allem dann wenn ich mir hier nur die Hits, allen voran das köstliche F/Volkslied „Im Zweifel Für Den Zweifel“ herausgreife.
  1. Pet Shop Boys – Behaviour

„Behaviour“ war mein erstes richtiges Album der beiden, nach einer mühevoll zusammengestellten Best-Of-Kassette (!) der Vorgängeralben. Und weil ich „So Hard“ damals bei „Wetten Dass???“ gesehen habe und hin und weg war.

  1. Josh T. Pearson – Last Of The Country Gentlemen

Beim ersten Hören hatte ich Mund und Augen sperrangelweit offen, beim zweiten sträubten sich mir die Nackenhaare und beim dritten Durchgang wollte ich mich sinnlos an irgendeinem Tresen der Melancholie mit viel Whisky und Rotwein ergeben. Hören und selber staunen!

  1. Teitur – The Singer

Wagemut tut manchmal gut. Mit jedem Album wurde Teitur Lassen von den Färoer-Inseln mutiger und hat sich vom sehr guten Singer/Songwriter zu einem exzellenten und experimentierfreudigen Crooner entwickelt, allein der sehr minimalistische Titelsong muss mir einfach recht geben.

  1. Simple Minds – Streetfighting Years

Keine Altlasten, aber insgesamt mein erstes eigenes ernstzunehmendes Album. Und vor allem weil da das nicht totzukriegende „Belfast Child“ drauf ist, liebe ich „Streetfighting Years“ immer noch ganz doll.

  1. Strand Of Oaks – Pope Killdragon

Weil da „Sterling“ drauf ist und mich dieser Song immer noch komplett aus der Reserve locken kann.

  1. Gisbert Zu Knyphausen – Hurra! Hurra! So Nicht

Wahrscheinlich könnte dieses Album in ein paar Jahren wieder ein paar Plätze nach oben gewandert sein. Aktuell habe ich es bis auf das wundervolle „Kräne“ ein wenig aus den Augen verloren. Für einen guten Mittelfeldplatz reicht es aber immer noch.

  1. Live - Throwing Copper
Mit „I Alone“, „Selling The Drama“ und „Lightning Crushes“ verbinde ich meine Abi-Zeit. Hilft heute immer noch durch melancholische Zeiten.

  1. R.E.M. - Out Of Time

Seltsamerweise war „Near Wild Heaven“ lange Zeit mein liebstes R.E.M.-Lied. Heute mag ich's immer noch gerne und auch die restlichen Stücke, allen voran „Radio Song“ reifen in Würde.

  1. Leonard Cohen – Songs Of Love And Hate

Weil da „Famous Blue Raincoat“ drauf ist und ich mich dank Reinhard Meys neuester Coverversion „Sternblauer Trenchcoat“ von der ansonsten gewöhnungsbedürftigen Compilation „Poem“ wieder an dessen Güte erinnert habe.

  1. Jackson C. Frank – Jackson C. Frank

Noch so ein Vergessener der alle Jubeljahre mal wieder entdeckt wird. Kein Wunder, bei Kleinoden wie „Blues Run The Game“ und „My Name Is Carnival“.

  1. Turbostaat – Vormann Leiss

Punk, Geschrei, kryptische Texte – nicht gerade Bänkelsänger-Zutaten, aber wenn man sich die energischen Punkstücke mal genauer vornimmt, sind das eigentlich eher wüst vorgetragene Folksongs und Moritaten. Oder wie kann ich „Insel“ sonst einordnen?

  1. Sugar – Copper Blue

Ich kannte Hüsker Dü nicht als ich mir „Copper Blue“ damals im WOM in Freiburg auf einer Klassenfahrt kaufte. Musste ich auch nicht, denn mir gefällt Bob Mould als Sugar viel besser. Und „Copper Blue“ ist halt mein liebstes Sugar-Album.

  1. Frankie Laine – Hell Bent For Leather

Eine kleine Schwäche für den Country/Rhythm'n'Blues der 50er und 60er-Jahre kann ich nicht verhehlen und da Frankie Laine diese ganzen Klassiker mit am hübschesten intoniert, hat er es auch in meine Top 100 geschafft.
  1. Sisters Of Mercy – First And Last And Always

Weil da „Marian“ drauf ist und ich früher ein arger Schwarzkittel war, der dazu mit Begeisterung im PC69 getanzt hat.

  1. The Paper Chase – Someday This Could All Be Yours Pt. 1

Ein Konzeptalbum über Plagen und Todsünden, dazu ausufernder Post-Punk mit Heerscharen von Melodien und allerlei sepiafarbenen Zierrat – immer noch ein echtes Gernewiederhörenalbum.



  1. Tori Amos – Under The Pink

Insgesamt dann doch mein liebstes, weil erstes Album von Tori Amos, auch zu „Cornflake Girl“ konnte man prima tanzen und der Rest der Platte ist vor allem mit dem schönen „Past the Mission“ immer noch sehr hörenswert.

  1. Alasdair Roberts – Spoils

Neben Yorkston und Lakeman wohl mein liebster zeitgenössischer Folkmusiker britischer Prägung. Auf „Spoils“ ist er so kreativ wie nie zuvor und erzeugt unglaubliche Stimmungsbilder, die nicht nur von seiner watteweichen Stimmfarbe leben.
  1. John Grant – Queen Of Denmark

Schon als Leadsänger der Czars habe ich seine Stimmfarbe gemocht, die bildgewaltigen, auch von feiner barocker Pracht durchzogenen Songs auf seinem Soloalbum mag ich aber noch ein Quäntchen lieber.

  1. Sam Amidon – Bright Sunny South

Das zweite, kaum schlechtere Amidon-Album in der Liste, das vor allem durch seine luftigeren Arrangements lebt und wahlweise den Geist John Martyns oder Chet Bakers atmet.

  1. Paul Roland – Pavane

An der Grenze zwischen Baroque-Pop und Neofolk wandernd, gefallen mir von Paul Roland eine ganze Menge Songs. Die schönsten finden sich in Gänze auf „Pavane“ und somit ist klar, warum dieses Album in der Liste auftaucht.

  1. Silver Jews – Lookout Mountain, Lookout Sea

David Bermans letztes Album als Silver Jews ist in meinen Augen zugleich das Beste. Diese intelligenten Texte, die schnodderige Popauffassung und der leichte Folkunterton rücken ihn zumindest lyrisch ganz dicht an den von mir sehr verehrten John Darnielle heran.

  1. The Beautiful South – Welcome To The Beautiful South

Cleverer Pop, zeitlose Melodien und wahnsinnig schöne Harmonien. Auf „Welcome To The Beautiful South“ kommt allein wegen „Song For Whoever“ und „Sail This Ship Away“ ganz viel davon zusammen.

  1. Joy Division – Closer

Ich mag die Stimmung des Albums. Allerdings nicht immer. An einem anderen Tag hätte hier auch „London Calling“ von The Clash stehen können.

  1. Dead Can Dance – Into The Labyrinth

Noch so ein Relikt aus längst vergangenen Tagen und doch habe ich „Into The Labyrinth“ erst kürzlich wieder für eine nächtliche Autofahrt heraus gekramt. Schönste Erinnerung: als das reine A Capella-Stück „Emmelia“ weiland im Odeon in Münster intensivst betanzt wurde.
  1. Ween – The Mollusk

Das ich Setzkastenmusik mag, habe ich ja schon irgendwo da oben geschrieben und das die beiden Ween-Brüder sich mit „The Mollusk“ ein Fleißkärtchen mit Sternchen verdienen ist dann ja wohl klar. Zum besseren Verständnis einfach mal „The Mollusk“, „The Blarney Stone“ und „Waving My Dick In The Wind“ direkt nacheinander anhören.

  1. Belle & Sebastian – The Boy With the Arab Strap

Weil niedliche und wohlklingende Popmusik aus Schottland einfach toll ist.

  1. The Tiger Lillies – The Brothel To The Cemetary

„Roll Up“ war auf einer Compilation der „Bar Jeder Vernunft“ und sorgte für sofortiges Aufmerken. Dieser theaterhafte Falsettgesang gepaart mit den bösest möglichen Texten und dem seltsamsten Instrumentarium war sofort meins, was „The Brothel To The Cemetary“ eindrucksvoll untermauert.

  1. Portishead – Dummy

Auch hier ist es eine Entscheidung zugunsten der früheren Veröffentlichung. Das selbst betitelte Album war nie meins, „Third“ nur noch manchmal, finde ich „Dummy“ auch aufgrund der spannenderen Einzelsongs immer noch grandios.

  1. The Hidden Cameras – Mississauga Goddam

Live sind sie immer besser, aber auf Albumlänge nie besser als hier. Und weil da eben „Mississauga Goddam“ drauf ist.

  1. Billy Bragg – Back To Basics

Streng genommen ist „Back To Basics“ ja eine Compilation und ich wollte ja nur „richtige“ Alben mit in die Liste aufnehmen. Doch da ich mich immer noch nicht mit dem kompletten Oeuvre des Schöpfers des genialen „A New England“ beschäftigt habe und hier so viele weitere Schmuckstücke drauf sind, ist es dann eben doch „Back To Basics“ geworden.

  1. King Dude – Burning Daylight

Dunkel, obskur, mit einer Reißnagelstimme gesegnet und zudem noch ein gesundes Folkverständnis = King Dudes „Burning Daylight“ ist quasi eine Blaupause des Bänkelsängers auf Albumlänge.

  1. The Album Leaf – In A Safe Place

Gefühliges, nahezu instrumentales Album von Jimmy LaValle, dass mich vor allem aufgrund seines Entstehungshintergrunds interessiert hatte. Bis heute ein echter Seelenschmeichler.

  1. Inspiral Carpets – Devil Hopping

Bei Erscheinen liefen die Videos zu „I Want U“ und „Saturn V“ als MTV noch Musikfernsehen war immer in der „Hitlist UK“. Doch „Devil Hopping“ hat ja auch noch das fabelhafte „Uniform“ zu bieten. Ein immer noch großartiges Popalbum.


  1. Frankie Goes To Hollywood – Welcome To The Pleasuredome

Ja, es gibt noch „Liverpool“ und „Bang“, doch eigentlich ist „Welcome To The Pleasuredome“ schon das Greatest Hits-Album an sich. Einzig „Ferry Cross The Mersey“ fehlt mir hier, der Rest stimmt aber.

  1. The Veils – Nux Vomica

Es ist mein liebstes Album der Band aus Neuseeland, was vor allem den ungestümen Kompositionen liegt. Aber eben auch das ruhige, wunderschöne „Under The Folding Branches“.

  1. Billy Joel – Storm Front

Sicherlich kein „Guilty Pleasure“ aber vielleicht dann doch ungewöhnlicher in der Rückschau auf die vorangegangenen Plätze 1-97. Doch muss ich mich für meine Vorliebe für „Leningrad“, „The Downeaster Alexa“, „I Go To Extremes“ und „We Didn't Start The Fire“ tatsächlich rechtfertigen?

  1. Ben Folds – Rockin' The Suburbs

Solo hat mir Ben Folds immer besser gefallen, vielleicht vor allem deshalb weil ich ihn wieder mal so zuerst kennengelernt habe. Und „Zak und Sara“ bekommt hier den Vorzug vor „Jesusland“.

  1. Manic Street Preachers – This Is My Truth Tell Me Yours

Der große Popmoment von „The Everlasting“ reicht hier eigentlich aus um das Album in die Top 100 zu bugsieren. Und doch sind da ja auch „You Stole The Sun From My Heart“ und „IYTTTYCWBN“. 


Und was kann es Schöneres geben, als sich beim Studium der Platzierungen von einem fabelhaften Song des erstplatzierten Albums erfreuen zu lassen: 

 

 

Montag, 1. September 2014

My monthly Mixtape: September


Ja isses denn schon Weihnachten? Glaubt man Loudon Wainwright III, dann dauert's nicht mehr lang. Solch schöne sentimentale Klänge haben lange kein Mixtape mehr eröffent, denn neben ihm sind auch die "Altmeister" Robyn Hitchcock und Richard Thompson mit von der Partie und leiten den Weg in fröstelnde Jahreszeiten besinnlich ein. Ansonsten gibt's dennoch ein paar völlig überkandidelte Popsongs, die aber dafür mit hakenschlagender Melodieseligkeit punkten, sakrale Folkexperimente, perkussives Allerlei mit kapriziösem Falsettgesang und den Künstler mit den vermutlich meisten Mixtape-Beiträgen, von denen nicht ein einziger ein echter Folksong war. Doch kommen wir nun zu den Vorstellungen:

01. Robyn Hitchcock - San Francisco Patrol
02. Loudon Wainwright III - Looking At The Calendar
03. Richard Thompson - Wall of Death
04. The River Monks - Skin
05. James Yorkston - Great Ghosts
06. Southern Gothic Tales - Scandinavian Heart
07. Honig - Overboard
08. PHOX - Slow Motion
09. The Rosebuds - Blue Eyes
10. Merchandise - Little Killer
11. The New Pornographers - War On the East Coast
12. Adult Jazz - Idiot Mantra
13. Mirel Wagner - Dreamt of a Wave
14. Xenia Kriisin - Psalm
15. Cold Specks - A Season of Doubt
16. Jenny Hval & Susanna - Medusa
17. Castanets - Tell Them Memphis
18. Phillip Boa & the Voodooclub - Capping


Der Ohrenöffner kommt von James Yorkston, dessen neues Album "The Cellardyke Recording and Wassailing Society" auch in Gänze ganz vorzuglich geraten ist: 

Dienstag, 5. August 2014

Live: Neutral Milk Hotel



Ein Abend mit alten Freunden.

Es muss Anfang der 2000er Jahre gewesen sein, als ich zum ersten Mal mit "In The Aeroplane Over The Sea" in Berührung gekommen bin, jenem Album welches, glaubt man einer erheblichen Anzahl an Musikern und einer noch erheblicheren Menge an Kritikern und Musikmagazinen einen mehr als ikonenhaften Status erreicht haben muss. Seit 2013 gibt es die dazugehörige Band Neutral Milk Hotel um den eigenbrödlerischen Mastermind Jeff Mangum wieder live zu bestaunen, Grund genug für den Bänkelsänger, den Musikern am vergangenen Montag im Kölner Gloria seine Aufwartung zu machen. 

Den Aufgalopp für die aktuell fünf Fuzz-Folker machten die brasilianischen Boogarins, vier ziemlich haarige Gesellen, die ihre Psych-Rock-Variationen in ganz schön ausufernden Songs darboten und dabei schon für allerlei Kurzweil sorgten. Insgesamt ein feiner Aufgalopp, der aber die Spannung nur noch größer werden ließ.

Um kurz nach neun betrat dann Mangum die Bühne, in Landsteicheroutfit, mit Rauschebart und Cuba-Cap. Und dann sang er zur Gitarre das auch "In The Aeroplane Over The Sea" eröffnende "The King Of Carrot Flowers Pt. 1". Und auf einmal wurde man gewahr, dass sich da auf der Bühne etwas ganz Besonderes abspielen sollte. Ein paar Augenblicke später schon gesellten sich die restlichen Mitstreiter dazu, und während man den in die Musik einstimmenden Musikern dabei zusah, wie sie sich an Akkordeon, Bass, Banjo, Gitarre(n), Horn, Trompete, singender Säge, Schlagwerk und -zeug sowie diverser elektronischer Helferleins die Bälle zuspielten, sang sich Mangum die Seele aus dem Leib. Nicht nur, dass er das gesamte letzte Album zu Gehör brachte und spätestens beim waidwunden "O Comely" ganze Gänsehautgeschwader durch nicht gekannte Körperpartien jagte. Er sorgte auch für maximale Intensität in den auf dem Deütalbum "On Avery Island" befindlichen "Gardenhead/Leave Me Alone" und dem unglaublichen "Song Againt Sex". Es war dabei angenehm zu beobachten, wie das Publikum diese musikalische Spannung miterlebte, jeder neuen Facette, jedem neu dargebotenen Instrument wurde entweder direkt oder zum Ende des jeweiligen Stücks applaudiert. Davon gab es allerdings auch so unsagbar viele, dass alle aufzuzählen, den Rahmen sprengen würde. Doch allein zu beobachten, mit welcher Geschwindigkeit Julian Koster in den teils ineinanderübergehenden Stücken von der singenden Säge zum gestrichenen Banjo wechseln kann oder mit welcher Intensität Jeremy Barnes sein Schlagzeug bediente, lässt wahre Glückseligkeit sprießen. War es aber nicht auch Scott Spillane, der Mangum immer mal wieder stimmlos unterstütze und ihm wie ein soufflierender Geist zur Seite stand? Es war vermutlich von allem ein bisschen und mündete nach dem beschließenden "Snow Song, Part One" in eine berauschende Zugabe, die in "[untitled]" und dem daran anschließenden "Two Headed Boy Part 2" ein beinahe dronedurchzogenes Folkgewitter aufziehen ließ. Zum Schluß dann noch "Engine", dass von den sichtlich beseelten Musikern unter lauten Applausbekundungen fast schon zärtlich in das Auditorium gebracht wurde und, dass darf man ruhig noch mal so deutlich sagen, dass Konzert fulminant beendete.

Es wird immer einer dieser besonderen Konzertmomente bleiben, dieser 04.08.2014 im Gloria in Köln: so intensiv die Musik, so stark die Gefühle, so erlesen die Spannung. Das ist gut so, denn schließlich weiß man bei Neutral Milk Hotel nie wohin der Weg oder die Zeit sie führen wird. 15 Jahre sind schließlich eine lange Spanne. 

Der vorzüglich intonierte Ohrenöffner stammt aus dem ersten Album "On Avery Island":


Freitag, 1. August 2014

My monthly Mixtape - August



Es ist Sommer, es ist ausnahmsweise mal richtig warm und selbst die unglaublichen Regenfluten vom vergangenen Montag konnten nichts daran ändern, dass es seit Urzeiten mal wieder ein pünktlich am ersten Tag des Monats erscheinendes Bänkelsängermixtape gibt.

Ausgehend von der vielen tollen Resonanz auf den letzten Folk&Americana-Beitrag ist auch die Augustausgabe mit jeder Menge an frischen, erdverbundenen Klängen ausstaffiert, jedoch kommen auch Conaisseure experimentiellerer Töne und alternativerer Rhythmen zum Zuge. Wilde Bluegrass-Fingerpickings wechseln dabei mit brachialem Gitarrenstörfeuer ab, es wird in drei, vielleicht sogar vier Sprachen gesungen und neben alten Bekannten, liebgewonnenen Neulingen und erfreulichen Wiedergängern tummelt sich auch der mutmaßlich beste Song des Jahres unter den zwanzig Kandidaten. Und nein, es ist kein Folksong im eigentlichen Sinne. Viel Spaß beim Rätseln, hier sind die Beteiligten:

 01. Dead Fingers - Big Black Dog
02. Corb Lund - Big Butch Bass Bull Fiddle
03. Jon Allen - Lady of the Water
04. Greg Ashley - Bruises
05. Trampled By Turtles - Silver Light
06. Jeff Beadle - This Aint Heaven
07. VerseChorusVerse - No More Years
08. Stu Larsen - Some Kind of Gypsy
09. Alex Behning - Desiree (Hinterhofschuhe Aus New York)
10. Chatham County Line - Any Port in a Storm
11. Der Nino Aus Wien - Wiener Melange
12. The Skygreen Leopards - Is It Love, Love, Love
13. King Creosote - Pauper's Dough
14. Morrissey - The Bullfighter Dies
15. Slow Club - Complete Surrender
16. The Raveonettes - Endless Sleeper
17. Perfume Genius - Queen
18. Manic Street Preachers - Let's Go to War
19. Fink - White Flag
20. Vampillia - The Volcano Song


Den Ohrenöffner gibt "Lady Of The Water", eine wunderbare klassische Folkweise:


Freitag, 25. Juli 2014

Aufgemerkt: Americana&Folk von zwei Kontinenten



Nachdem die letzte komplette Einzelrezension eine halbe Ewigkeit zurückliegt, hatte ich eigentlich den festen Vorsatz, dem nächsten vortrefflich für den Bänkelsänger geeigneten Album wieder solch einen Raum zu geben. Wie es der Zufall allerdings will, erscheinen dieser Tage vier wirklich herausragende Alben, die das Zusammenfassen dergestalt lohnen, dass sie allesamt ähnlicher musikalischer Ausprägung und von erlesener Güte sind. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass es auf dem Bänkelsänger gar keine einzelnen Betrachtungen mehr geben soll. Lassen wir uns doch erst einmal überraschen und beginnen mit dem ersten der vier Werke.


Jeff Beadle – The Huntings End

Jeff Beadle kommt aus Kanada und ist ein guter Folksänger. Jetzt habe ich auf dem Bänkelsänger während der vergangenen fünf Jahre den ein oder anderen Musiker ähnlicher Machart präsentiert, doch muss ich sagen, dass mich gerade Jeff Beadle während der ersten Hördurchgänge seines Debütalbums „The Huntings End“, welches am 1. August via Butterfly Collectors erscheint, mehr und mehr gefesselt hat. Stimmlich changiert Beadle irgendwo zwischen dem wunderbaren Rocky Votolato und dem nicht minder talentierten Simone Felice, was vor allem im herausragenden „Cautious Lovers“ zum Ausdruck kommt. Zur hart angeschlagenen Gitarre barmt Beadle sich in einen Sog von Gefühlen, die nicht kalt lassen können und vor inniger Wärme überborden. Es sind die klassischen Versatzstücke, mit denen sich Beadle seiner eigenen Americana-Version nähert, ob mit Mundharmonikabegleitung wie im herzzerreißenden „Heartbreak Hood“ oder in dem er seine Stimme kippen oder umher vagabundieren lässt wie bei „This Ain't Heaven“. Sicher, reinrassiger Americana-Sound atmet noch ein Quäntchen mehr Staub und dennoch lässt der trockene und dennoch umarmende Klang auf „The Huntings End“ wenig Wünsche offen. Selbst eine anschließende Tour gönnt uns der Musiker und kann in folgenden Orten zu folgenden Zeiten besichtigt werden:

AUG 05. : Trier - Wohnzimmer Konzert
AUG 06. : Schwäbisch Hall - Anlagencafe
AUG 07. : Haldern - Haldern Pop Festival
AUG 08. : Dortmund - Subrosa
AUG 10. : Cologne - Lichtung
AUG 11 : Düsseldorf - Brause
AUG 14 : Kiel - Prinz Willy
AUG 15 : Lübeck - Blauer Engel
AUG 16 : Münster - Gartenparty (invitation only)
AUG 20 : Mönchengladbach - Kulturküche
AUG 21 : Kassel - Radarien Club Konzerte
AUG 22 : Jena - Wohnzimmer.Sessions.Jena
AUG 23.: tba 

 


The Gentle Lurch – Workingman's Lurch

Es gibt Labels, die scheinen wie für den Bänkelsänger gemacht zu sein. Nach dem furiosen Hillside von Lestat Vermon erscheint am 25.07. nach langen 5 Jahren bei K&F Records „Workingman's Lurch“ von The Gentle Lurch. 11 sehr eigene, teils karg instrumentierte Americana-Versionen aus Dresden. Allerdings, auch hier gilt es sich dann doch noch mal konkreter über den Begriff „Americana“ Gedanken zu machen. Sind die wahnsinnig schön in ihre Bestandteile zerfasernden Stücke auf „Workingman's Lurch“ nicht viel mehr? Das entschleunigte „The Darkest Grove Of Pines“ etwa, das unheilschwanger mit den Worten beginnt „No One Has Anything To Say, But We Don't Mind, We Keep Silent For The Night“ oder der erzählerischen Titelsong umreißen ein deutlich umfangreicheres Genreangebot auf dem Album, dass laut Eigenaussage der Band um Cornelia Mothes, Frank Heim, Ronnay Wunderwald, Timo Lippold und Lars Hiller ein „ehrliches Rockalbum“ sein soll. Allein die Art und Weise, auf die während der ersten zwei Minuten musiziert wird, die schmeichelnde Klarinette, das Pizzicato-Echo der Streicher, der wechselnde Hintergrundgesang lassen nicht darauf schließen. „Workingman's Lurch“ ist auch nicht die Wundertüte, die gerne dann als metaphorisches Hilfsmittel genutzt wird, wenn ein Album aus zu vielen Töpfen nascht und irgendwann satt wirkt. Vielmehr sind die vielen Einflussgeber Mittel zum Zweck und vervollständigen das dritte Album der Band zu einer möglichen Neuinterpretation volkstümlichen Liedguts, dass trotz aller bewussten Patina modern und vor allem zeitgemäß klingt.

 

Trampled By Turtles – Wild Animals

Nach einer kanadischen Interpretation und einem deutschen Vertreter ist es wichtig auch mal die kontemporären Americana-Versionen des Mutterlands in Augenschein zu nehmen und schnell bleibt man beim aktuellen Oeuvre von Trampled By Turtles namens „Wild Animals“ stehen. Die aus Duluth in Minnesota stammende Band hat seit je her eine vom Bluegrass und Country-Rock infizierte Musikauffassung, wie man auch dem bereits auf dem Bänkelsänger vorgestellten Monsterhit „Codeine“ vom Album „Blue Sky And The Devil“ attestieren muss. „Wild Animals“ lässt die Fingerpickings gemächlicher dahin gleiten, setzt neue Akzente in Richtung Gospel und Roots Rock und, wen wundert's, hat in dem tollen „Repetition“ einen veritablen Hit an Bord. Das neue „Codeine“ ist wiederum das blitzschnelle „Comeback Home“, ein Bluegrass.-Stampfer allererster Güte. Doch auch das eröffnende Titelstück mit seinem choralen Hintergrund und einem eher gemessenen Grundtempo sowie die einnehmende Westernballade „Silver Light“ lassen auch aufgrund der Produktion des auf Slowcore spezialisierten Alan Sparhawk von Low lassen „Wild Animals“ zu einem wirklich guten Album werden. 

 


Old Crow Medicine Show – Remedy

Eine artverwandte Mixtur an Country, Folk, Bluegrass und Americana brauen auch die sieben Mannen von der Old Crow Medicine Show aus Nashville, Tennessee. Ketch Secor heißt der Sänger der Truppe und lässt sich mit begeisternder Musikalität mal von nervöser Steel-Gitarre oder waidwunder Mundharmonika begleiten. Auf „Remedy“ passiert dabei eine ganze Menge. Mal flirren die Saiten verschiedenster Instrumentengruppen wie vom Sturm gepeinigte Windräder durch die Landschaft wie beim berauschenden „8 Dogs 8 Banjos“, mal wird pathosbefreit gelitten wie im wunderschönen „Dearly Departed Friend“. Es ist das Wechselspiel aus ungeheuerlichem Tempo und gelassener Südstaatenatmosphäre, dass aus „Remedy“ ein tolles, wenn nicht sogar das beste der bisherigen fünf Alben der Band macht. Und wer von Old Crow Medicine Show bislang nur die Dylan-Kollaboration „Wagon Wheel“ kannte, darf sich dieses mal auf „Sweet Armadillo“ freuen, denn da mischt der größte Einflussgeber der Band mit.

 

Doch damit nicht genug. Eigentlich hätten gerade aus dem gerade mal wieder vom Bänkelsänger an seine Genregrenzen gebrachten Americana-Segment noch ein Vielfaches angesprochen werden können, denn hier passiert gerade eine ganze Menge. Doch dass soll Bestandteil eines neuen „Aufgemerkt'“ werden. Habt acht!



Montag, 7. Juli 2014

My monthly Mixtape: Juli



Wir drehen den Spieß wieder um, benennen die Mixtapeausgabe wieder nach dem aktuellen Monat und nachdem ich jetzt drei Beiträge in relativ kurzer Folge auf die Reihe bekommen habe, glaube ich auch, dass ich das zumindest in Ansätzen beibehalten zu können.

Dieser Monat versammelt 19 feine Musikstücke, die von minimalistischer Instrumentation bis zum großen Auftritt in audiophilem Cinemascope reichen. Die sich von einfachen Liebesliedern hin zu lustigen Singalongs hangeln und zwischen drin auch vor bärbeißem Country, hinreißenden Popmelodien und starken Rocksongs nicht haltmachen. Ein Mixtape somit für fast jeden Geschmack. Und wer's nicht glaubt, der liest's hier halt nach:

01. Hamilton Leithauser - 5 AM
02. Eugene McGuinness - I Drink Your Milkshake
03. Jack White - Would You Fight For My Love
04. The Felice Brothers - Cherry Licorice
05. Passenger - 27
06. Walter Martin - We Like the Zoo ('Cause We're Animals Too) [feat. Matt Berninger]
07. Joe Henry - Sparrow
08. Andrew Bird - Frogs Singing
09. Gregor Meyle - Hier Spricht Dein Herz
10. Old Crow Medicine Show - Dearly Departed Friend
11. St. Paul & The Broken Bones - Broken Bones & Pocket Change
12. Sharon Van Etten - Your Love Is Killing Me
13. The Secret Sisters - Lonely Island
14. The Pearlfishers - Open up Your Colouring Book
15. Sylvan Esso - Hey Mami
16. James - Curse Curse
17. Kasabian - Stevie
18. The Phantom Band - Atacama
19. Strand of Oaks - Heal

Den Ohrenöffner kennen die Facebook-Verfolger schon, jetzt kommen die Secret Sisters auch noch mal auf dem Blog zur Geltung:

Mittwoch, 2. Juli 2014

Hitparade zwischendurch: Für die Ewigkeit



Vor ein paar Wochen wurden bei den netten Kollegen von Plattentests.de nach 2008 mal wieder die 100 Songs für die Ewigkeit per User-Voting bestimmt. Die Top 3 sind mit The Smiths, Joy Division und Radiohead zwar nur bedingt Bänkelsängerkost, tauchen aber auch in meiner eigenen Top 100 auf. Und das sogar auf durchaus prominenten Plätzen.

Damit bis zum Mixtape mal wieder ein bisschen Zeit überbrückt wird und hier und auch auf des Bänkelsängers' Facebook-Präsenz wieder genügend Lesestoff vorhanden ist, poste ich meine erstellte Liste doch einfach auch noch mal hier:

1. The Smiths – There Is A Light That Never Goes Out
2. Rocky Votolato – Suicide Medicine
3. Björk – Bachelorette
4. The Decemberists – Eli, The Barrowboy
5. Arcade Fire – Intervention
6. Vic Chesnutt – Coward
7. Shearwater – Rooks
8. The Mountain Goats – Up The Wolves
9. Nick Garrie – The Nightmare Of J.B. Stanislas
10. DM Stith – Fire Of Birds
11. Björk – Human Behaviour
12. Anywhen – Dinah & The Beautiful Blue
13. The White Stripes – Dead Leaves And The Dirty Ground
14. Nick Drake – Black Eyed Dog
15. The Decemberists – The Infanta
16. The Smiths – Cemetry Gates
17. Nick Cave & The Bad Seeds – 15 Feet Of Pure White Snow
18. Phillip Boa & The Voodooclub – Fine Art In Silver
19. Patrick Wolf – The Childcatcher
20. The Mountain Goats – Moon Over Goldsboro
21. The National – Fake Empire
22. Gisbert Zu Knyphausen – Kräne
23. Morrissey – Irish Blood, English Heart
24. DeVotchKa – How It Ends
25. The Veils – Under The Folding Branches
26. The Decemberists – We Both Go Down Together
27. The White Stripes – Hotel Yorba
28. Nick Cave & The Bad Seeds – Brother, My Cup Is Empty
29. Seth Lakeman – Lady Of The Sea
30. Patrick Wolf – The Libertine
31. A Whisper In The Noise – Havoc
32. The Smiths – Sweet And Tender Hooligan
33. Sam Amidon – How Come That Blood
34. Ed Harcourt – Rain On The Pretty Ones
35. Radiohead – Paranoid Android
36. Bon Iver – Flume
37. Tocotronic – Explosion
38. Cult Of Youth – New West
39. Jackson C. Frank – Blues Run The Game
40. Strand Of Oaks – Sterling
41. Johnny Cash – Folsom Prison Blues
42. David Ford – Go To Hell
43. The National – Start A War
44. Mumford & Sons – White Blank Page
45. Violent Femmes – Blister In The Sun
46. Billy Bragg – A New England
47. Damien Rice – The Blower's Daughter
48. Einstürzende Neubauten – Stella Maris
49. Simple Minds – Belfast Child
50. Rocky Votolato – Automatic Rifle
51. Phil Ochs – Flower Lady
52. Silver Jews – Aloysius, Bluegrass Drummer
53. Pet Shop Boys – Being Boring
54. Neil Cousin – The Headless Hawk
55. Alasdair Roberts – Unyoked Oxen Turn
56. Kettcar – Balu
57. Turbostaat – Insel
58. Blitzen Trapper – Black River Killer
59. Leonard Cohen – Famous Blue Raincoat
60. Teitur – The Singer
61. Fleet Foxes – Oliver James
62. Jacob Golden – Out Come The Wolves
63. Chris Bathgate – Serpentine
64. Warren Zevon – Werewolves Of London
65. Joy Division – Love Will Tear Us Apart
66. Anywhen – The Siren Songs
67. Joanna Newsom – Good Intentions Paving Company
68. Animal Collective – Brother Sport
69. Sufjan Stevens – Decatur
70. Hans Unstern – Paris
71. Del Shannon – Runaway
72. The Divine Comedy – A Lady Of A Certain Age
73. James – Whiteboy
74. Manic Street Preachers – The Everlasting
75. Deine Lakaien – Mindmachine
76. The Church – Under The Milky Way
77. Architecture In Helsinki – The Cemetry
78. The Sisters Of Mercy – Marian
79. Zac Brown Band – Toes
80. Arcade Fire – Neighborhood #3 (Power Out)
81. Josh Ritter – Folk Bloodbath
82. The Killers – Read My Mind
83. Neutral Milk Hotel – Holland, 1945
84. I Am Kloot – No Fear Of Falling
85. Barry Ryan – Eloise
86. The New Pornographers – Entering White Cecilia
87. Jens Lekman – Friday Night At The Drive-In Bingo
88. Kettcar – Landungsbrücken Raus
89. Tom Waits – Misery Is The River Of The World
90. Islands – The Arm
91. Keane – This Is The Last Time
92. Frankie Laine – Jezebel
93. Carter U.S.M. - Suppose You Gave A Funeral And Nobody Came
94. Kante – Die Tiere Sind Unruhig
95. Matt Elliott – The Right To Cry
96. Depeche Mode – Enjoy The Silence
97. The Tiger Lillies – Banging In The Nails
98. Nick Drake – River Man
99. The Felice Brothers – Frankie's Gun!
100. Fischer-Z- Marliese

Natürlich gibt es bei solch einer Liste erstens keine Gewähr für Vollständigkeit, zweitens sieht solch ein Kompendium schon nach eineinhalb Stunden wieder völlig anders aus und drittens stimmt die Richtung immer noch, wie sich auch anhand der vorangegangenen Listenaktionen ablesen lässt. Und da damals schon jede Menge Videos dazu gepostet worden sind, nehm ich jetzt nur eins, das aber mit dem mir größtmöglichen Vergnügen. Viel Spaß beim Stöbern!

 

Montag, 23. Juni 2014

Hörbar 2014/1 - Der Bänkelsänger rekapituliert

Ich habe dieses Jahr schon verdammt viel Musik gehört. Und ich habe auch schon eine ganze Menge über Musik geschrieben. Ausserdem habe ich auch so das ein oder andere Mixtape erstellt. Nur hat das hier keiner sehen können, da ich den Bänkelsänger leider schon seit geraumer Zeit sträflich vernachlässigt habe, dafür aber eine ganze Reihe an Rezensionen bei AUFTOUREN veröffentlicht habe. Da ich mich nicht wiederholen will und wiederum Besserung geloben will, fasse ich einfach mal das bisher gehörte diesen Jahres in meiner speziellen „Hörbar“ zusammen und versuche bezeiten auch wieder mal das ein oder andere Mixtape zu veröffentlichen.

Genug der Vorrede, hier geht’s weiter...

2014 ist bislang ein leidlich düsteres Jahr, zumindest was den musikalischen Output meiner bevorzugten und neuentdeckten Musiker und Musikerinnen angeht. Sorgte gleich zu Beginn des Jahres die karge und intime Selbstbetrachtung Mark Kozeleks alias Sun Kil Moon auf „Benji“ für Begeisterung, setzten sich im Verlauf der folgenden Monate noch dunklere Töne durch. Der Einfachheit halber skizziere ich jetzt pro Album einfach mal ein paar Stichworte zusammen.

Meine Hörbar:

Ben Frost – A U R O R A - ist vielleicht noch nicht das beste, aber mit Sicherheit ein klarer Thronanwärter 2014, denn dieser kristallklare, schwarzglänzende, urbane Nachtmoloch saugt einem das Mark des Lebens aus den Knochen und lässt einen sprachlos und begeistert zugleich zurück.

  

Swans – To Be Kind – eifert dem ebenso herausragenden Vorgänger nach und vereint den den Swans eigenen druckvollen Hang zur Repetition mit einem Post-Punk-Verständnis, dass einen schier um den Verstand bringt.


Protomartyr – Under Color OfOfficial Right – bringt die bange Tristesse von Post-Punk und gothinfiziertem Rock unter einen Hut mit bärbeißiger Melodiosität.



Wo bleibt der Folk? Wo die Moritaten? Wo sind die bänkelsängertypischen Country- und Americanawege? Die haben es bislang noch nicht auf das Treppchen geschafft, allerdings sollen stellvertretend ebenfalls drei vortreffliche Werke genannt werden.

Sun Kill Moon – Benji – überrascht mit einem innigen, intimen Blick auf den Interpreten, der eindringlich über sich, seine Familie und Freunde und vor allem Gott und die Welt singt.

 

Sharon Van Etten – Are We There – überzeugt durch einen fast ebenso innigen Blick auf ihr Innerstes, allerdings deutlich wehmutgetränkter, dafür aber mit mehr Songorientierung.


Seth Lakeman – Word Of Mouth – nimmt nach „The Freedom Fields“ sein bisher bestes Album auf, auf dem so viele gute „Folk“-Songs drauf sind, wie lange nicht mehr.

 

Jetzt muss ich allerdings noch zwei weitere Alben würdigen, die im Laufe des bisherigen Jahres den Weg in meinen Briefkasten gefunden haben, als da wären:

Fredrik Kinbom – Oil – ist das absolute Überraschungsalbum, denn der stille und unglaublich musikalische Songwriterfolk ist fabelhaft instrumentiert, wird stilvoll vorgetragen und sorgt für den ein oder anderen Gänsehautmoment.

 

Lestat Vermon – Hillside – bringt auf seinem Zweitling Folk und Pop in nahezu perfekten Einklang ohne Beliebigkeit vorzutäuschen.

 

Doch das war in diesem Jahr beleibe noch nicht alles. Neben den oben erwähnten Alben hat der Bänkelsänger unter anderem bei den Werken von Angel Olsen, Noah Gundersen, Micah P. Hinson, Felix Meyer, Owen Pallett und Nick Waterhouse Bestnoten zu verteilen, die vielen guten bis mittelguten Alben führe ich jetzt mal nicht noch zusätzlich ins Feld.

So kann und soll es weitergehen. Der treue Follower dürfte überdies bemerkt haben, dass die Vogelschau in diesem Jahr bislang relativ regelmäßig gepflegt wurde und so soll's dann auch bleiben. 

Die Verlinkungen zu den einzelnen Alben führen zu den AUFTOUREN-Rezensionen, nicht dass noch irgendwer denkt, ich schmücke mich mit fremden Federn!