Sonntag, 27. November 2011

Aufgemerkt: Was kommt 2012....?



Es kommt ein Lied.

Kurz vor Ende des Jahres bersten Blogs, Online- und Printmagazine sowie sonstige Medien ja geradezu vor Hitparaden, Polls, Listen, Charts und Resummees und auch der Bänkelsänger wird davor nicht halt machen. Doch bevor Ende des kommenden Monats die endgültige Abrechnung ins Haus steht, soll ein erstes Mal ausgeblickt werden, denn schließlich kündigen sich auch jetzt bereits die ersten spannenden Albumveröffentlichungen für 2012 an. Den Anfang haben hier bereits Lambchop gemacht, denn deren erste Hörprobe aus dem neuen "Mr. M" betitelten Album habe ich ja erst vor ein paar Tagen vorgestellt und auch schon lieben gelernt. Doch was kommt noch?

Januar und Februar sparen nicht mit klangvollen Namen, so darf man gespannt sein, was sich Jonathan Meiburg und seine Mannen, besser bekannt als Shearwater auf ihrem neuen Album "Animal Joy" ausgedacht haben. Wer es dunkler timbriert mag, freue sich auf Mark Lanegan, der "Blues Funeral" ebenfalls im Februar in den Ring wirft und illustre Gäste vom Schlage Greg Dulli und Josh Homme an Bord hat. Ähnlich gespannt ist der Bänkelsänger auf den neuen Fanfarlo-Longplayer, der Folk vom Vorgänger "Reservoir" wird wohl ein wenig vernachlässigt, wenn man der Vorabsingle "Deconstruction" Glauben schenken mag, wird's auf "Rooms Filled With Light" leidlich elektronischer. Den Part des heißerwarteteten Grenzgängers übernehmen Alcest. Die französischen Klangkünstler an der Schwelle zwischen Black Metal, Dream- und Shoegaze-Sequenzen und ätherischen Melodien klopfen bereits im Januar an, um "Les Voyages De L'Âme" in den klirrendkalten Winternächten zum Klingen zu bringen. Ein wenig Augenmerk verdienen dann sicherlich auch noch First Aid Kit aus Schweden mit ihrem Zweitling "The Lion's Roar". Das erste Video verspricht eine ganze Menge, verspukt und verstiegen wird's wohl werden und doch mit jeder Menge Wohlfühlharmonien. Irgendwie ist da ganz schön viel Düsteres dabei, auch das zweite Mini-Album von Anja Plaschg alias Soap&Skin kommt aus dieser Schublade nicht ganz raus.
Nach ersten Höreindrücken allerdings ganz vorne ist ein Musiker, der 2008 für eins der fabelhaftesten Alben des Jahres gesorgt hat, denn "Howling Songs" mit seinen ausufernden, wahnsinnigen und obskuren Gitarrenmomenten brachte die mit "Drinking Songs" und "Failing Songs" begonnene Trilogie zu einem wahrhaftigen Höhepunkt. Matt Elliott lässt uns wieder mal an seinen ganz eigenen Visionen teilhaben und lässt, wenn man dem Titeltrack seines neuen Werkes "The Broken Man" Glauben schenken darf, ein weiteres Meisterwerk folgen. Ganz ungeduldige können sich das Werk über seine bandcamp-Seite jetzt schon organisieren, doch der Bänkelsänger wird Hufe scharrend ausharren und das Album in seiner Gesamtheit erst zum physischen Release in geeigneter Umgebung (eine Flasche Rotwein wird nicht schaden) genießen.

Doch nun genug von mir, gibt's denn unter den Lesern schon eindeutige Vorfreudebringer? Wer mag, darf hier seine ersehnten Künstler kund tun, ich begnüge mich damit, das Feuer mit eben besagtem Matt Elliott weiter zu schüren:

 

Samstag, 26. November 2011

Threadbare, Brother



Im Kaminzimmer.

Es mag müßig sein, immer und immer wieder den Herbst und ganz speziell den November als die Zeit im Jahr zu küren, wo sich die traurigen und innigen Folkpoeten die Klinke in die Hand geben. Auch in diesem Jahr kann man sich wieder mal an der Vielfalt von intimen Glücksmomenten und aufbrausenden Wutgedanken erfreuen und hier mischt auch die neueste Bänkelsängerentdeckung munter mit.

Threadbare, Brother ist im Wesentlichen Timothy Walker und stammt aus Atlanta. Unter seinem Moniker hat er sein warmherziges erstes Album "When The War Is Through" veröffentlicht, dass schier überschwappt vor eben solchen Glücksmomenten. Ganz behutsam beginnt er in "The Famine Years", eine feine, sanfte Gitarrenmelodie schlängelt sich durch das verwaschene Herbstlaub. Die Stimme raschelt mit den Saiten um die Wette und lässt wieder einmal an amerikanische Großmeister vom Schlage Bob Dylan und Neil Young erinnern. Doch die Stimme ist es nicht allein, die "When The War Is Through" schon ein wenig abhebt, es ist die durch und durch herbstliche Stimmung, die das Album durchzieht. Sei es nun die chorale, ja weihnachtliche Andacht bei "Dark Mustard Door" oder der weite orchestrale Klang im Mittelteil von "Goodness". "Borrowed Man" schlägt die Brücke dann wieder zurück, Walker lässt Gitarren im Hintergrund vorbeischleichen und nimmt den Hörer für sich ein. Gefangen im Herzen des Sängers fühlt sich das Geborgen an, warm, zeitweilig natürlich auch ein wenig zu plakativ. Das macht aber nichts, denn nie wünscht man sich auszubrechen, nie fühlt sich diese Geborgenheit falsch an. 
Es ist wohl eher der hereinbrechende Abend mit seinen vielen Rotschattierungen denn die Nacht, die Walker in "We've Got The Nigt On Our Face" besingt. Hier lässt er die Zügel lockerer, ein wenig mehr Tempo tut dem Stück gut, dass sonst wahrscheinlich ein wenig zu dick aufgetragen wäre. Romantik ja, aber nicht zu jedem Preis. Das Klavier perlt ein wenig wie bei Tom McRae, die Slide-Guitar bekommt den klischeehaften Country-Twang und hoppla, ein bisschen Schweineorgel klopft auch an die Tür. So amerikanisch wie in diesem Moment klingt das Album selten, doch irgendwie funktioniert selbst das hier ohne vor falscher Rührung im Erdboden zu versinken. 
Das folgende "Half-Door" ist zweifellos einer der Höhepunkte eines durchgängig einnehmenden Albums. Auch hier wird leicht an der Temposchraube gedreht und Walker singt beseelt und hoffnungsfroh wie nie, unterstützt von lautmalerischer Perkussion und choralem Gefüge. So reiht sich auf "When The War Is Through" ein Song an den anderen, nahtlos und doch nicht ohne langweilig zu werden. Arglos und behutsam fügt Walker hier und da einen kleinen Stolperstein hinzu, der die Aufmerksamkeit des Hörers fordert und in doch nicht zu sehr von der warmherzigen Atmosphäre des Albums ablenken möge.

Lauscher aufgesperrt, hier gibt's den Ohrenöffner:

Montag, 21. November 2011

Aufgemerkt: Lambchop


Eine Hommage. Eine Widmung.

Meine Güte, was kredenzen uns denn da Kurt Wagner und seine Mannen, namentlich als Lambchop unterwegs, im kommenden Februar? 
Allein dass ein neues Album kommt ist ja schon eine mehr als gute Nachricht, aber was das vielköpfige Alt.-Country-Kollektiv da als ersten Song aus dem Hut zaubert, flüstert große Kunst in das verwöhnte Ohr. "Mr. M" heißt das ganze Werk und scheint eine recht intime, verjazzte und innige Angelegenheit zu werden. Wagner, mit seiner flüchtigen Stimme, ein in verträumtes Tremolo und doch spannungsgeladene Saitenstränge gebettetes Klangbild und ein Beginn, der fast schon cineastisch daher kommt. Vic Chesnutt, dem das Album gewidmet ist, schaut sicher mit tränenglänzenden Augen auf diesen Aufmerker, den man sogar kostenlos herunterladen kann.


...und als Erinnermich gibt's nun den Hit des letzten Albums Ohio (OH):
 
CAE Lambchop #1 - "National Talk Like A Pirate Day"

Donnerstag, 17. November 2011

Susie Asado



Ooooooooooooooooooooh.

Berlin, Berlin, immer wieder Berlin. Und New York. Und Gertrude Stein. Und ganz viele Ohs. Und ein wenig "Novemberleuchten". Und selbstverständlich eines: das Leben.
Susie Asado ist in erster Linie Josepha Asado, Berlinerlin, Singer/Songwriterin, Sprechsängerin, Chansoniere und famose Texterin. Dazu kommt eine Band, die aus filigransten Mittel eine sagenhaft vielschichtige Musik dazu macht, und im weitesten Sinne aus Tomi Simatupang an der E-Gitarre, Marko Hefele an der Violine und Jason Lewis an den Percussions besteht. Und die Vier veröffentlichen dieser Tage, genauer am 9.12.11 über KOOK ihr zweites Album "Traffic Island", dass der Bänkelsänger schon Probehören und -lieben durfte. 

Zwölf Mal holen Susie Asado ihre Zuhörer in ihre kleine Welt, die sich mit Sprachfetzen in Deutsch und Englisch füllt, halsbrecherische Violinenwinkelzüge hinter jeder Ecke hervorbringt und immer wieder von einer einfachen Ukulele zusammengehalten wird. Conrad durchlebt auf "Traffic Island" Situationsmomente, die sich mal an den Couplets und Chansons der goldenen Zwanzigerjahre orientieren. "Flugangst" fegt in diesem Zusammenhang viele Einflüsse zusammen und klingt gleichsam nach Dreigroschenoper, Claire Waldoff und 17 Hippies. Das Violinmotiv strotzt vor Virtuosität und die Liebe zum Vokal "o" wird zum ersten Mal so richtig deutlich. In "Autobiography Of A Skyscraper" geht es eben um die Autobiographie eines Wolkenkratzers und genau so schräg wie das im Wortsinn klingt, kreuzen Melodie, Text und Sinn immer wieder hart vor oder hinter dem Wind. Die Texte, ja die Texte lassen Deutungsmöglichkeiten en masse zu. Ist "Lady With Dog" nur eine sympathische Alltagsbeobachtung oder verbergen sich hinter den stachelspitzen Worten auch autobiographische Erinnerungsmomente? So wie Conrad Sprachen und Einflüsse mischt, lässt sich hier sicherlich das eine nicht vom anderen trennen, sicher ist nur, dass der verwobene, bildhafte Stil durchaus auch an den Werken der bandnamensgebenden Lyrikerin Getrude Stein orientiert. Doch nicht nur Text und Imagination bekommen hier im wahrsten Sinne des Wortes Flügel, auch die stilistische Vielfalt in musikalischer Hinsicht ist aussergewöhnlich. "Kleine" Folksongs wie "That Button" wechseln mit den Tangotakten von "The Collector", bei "Koffer Auf Koffer Zu" fühlt man sich dann auf einmal an die Berliner Schnauze einer Blandine Ebinger erinnert, deren Hollaender-Interpretationen nicht von weit entfernt winken. 
"Traffic Island" hat aufgrund dieser wahnsinnig vielen Facetten zuweilen Mixtape-Charakter oder Unterwegs-Charme, den sie sich selbst auch andichten, könnte das Album sonst einen anderen Titel tragen. Bei Tea und Keksen lässt es sich wohl am Besten genießen, voller Verzückung ob der mannigfaltigen Sprachspiele und Wendungen, ganz getreu den onomatopoetischen "O"-Variationen wie im fabelhaften "Plane Crash": ...too old told sold fold bold gold mold scold hold cold old. Oder eben: Vor Mosokonton mot gonz voolon tollon Odoon. 

Auf Tour sind die Vier auch und wer sich auf eine Reise, ein Abenteuer und wahrscheinlich eine Hommage an die goldene Zeit der spitzfindigen und klugen Kabinettstückchen, kapriziös, klug und von feiner Ironie durchzogen, einlassen mag, dem sei der ein oder andere vergnügliche Abend in folgenden Städten ans Herz gelegt:

08.12. BERLIN - Schokoladen
09.12. TRIEPKENDORF/Feldberger Seenlandschaft - Gasthof Tenzo
10.12. HAMBURG - Hasenschaukel
11.12. HANNOVER - Oberdeck (17 Uhr pünktlich!)
12.12. GÖTTINGEN - Apex
13.12. ERFURT - Woodstock
14.12. DARMSTADT - Hoffart-Theater (+ Mine)
15.12. TÜBINGEN - Wilhelma
16.12. CH-BERN - Café Kairo
17.12. CH-TROGEN - Le Viertel
18.12. CH-LAUSANNE - Brasserie du Château
19.12. CH-MOUTIER - Le Pantographe
20.12. CH-ZÜRICH - Café Henrici
21.12. NÜRNBERG - Galerie Bernsteinzimmer
22.12. BERLIN - Hauskonzert

Hörvergnügen, wie es dem Bänkelsänger und hoffentlich vielen anderen auch gefällt gibt's hier:  

LITTLE PLASTIC FIGURE

und hier:

Mittwoch, 16. November 2011

Aufgemerkt: Der Bänkelsänger bei Facebook?

....uiuiui, ob das geklappt hat? Ich hatte ja schon länger vor, den Bänkelsänger auch beim Facebook zu integrieren, habe es dann aber immer wieder auf die längere Bank geschoben. 
Nun könnte es so weit sein, die Seite ist eingerichtet, jetzt stellt sich nur die Frage, wie denn die Beiträge dorthin kommen, denn über solche seltsamen Dinge wie RSS-Feeds oder so'n Gedöns habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Nun denn, wenn man diesen Beitrag nun auch auf der Facebook-Seite lesen kann, bin ich froh und glücklich, wenn nicht....nun denn, ich übe ja noch. Jedenfalls gibt's wie immer jetzt noch Musik im Video und den beim Mixtape vergessenen Verweis darauf, dass man die aktuelle Ausgabe natürlich über kurz oder lang auch wieder beim "Radio der von Neil Young Getöteten" hören kann.

Eine prima Folkcombo namens New London Fire habe ich dann auch noch parat, vielleicht gibt's die Tage dazu noch ein paar Zeilen, ansonsten kann das feine Video aber auch schon eine ganze Menge erzählen:

Samstag, 12. November 2011

Christy Moore



Kein Hit von gestern.

Keltisch geprägter Folk spielt auf dem Bänkelsänger eine eher untergeordnete Rolle, doch nach mehrmaligem Hören des neuen Albums "Folk Tale" des irischen Folksängers Christy Moore muss ich mir zumindest in seinem Fall stellen: warum eigentlich? Moore ist bereits lange im Geschäft, veröffentlicht er doch bereits seit 1969 in schöner Regelmäßigkeit Alben, wobei er seine Hochzeit sicherlich in den 70er und 80er Jahren gehabt hat. Danach wurde es, auch aus gesundheitlichen Gründen ein wenig stiller um ihn, doch spätestens mit dem schönen "Listen" von 2009 beweist er wieder eine enorme Standhaftigkeit, die sich mit dem just dieser Tage erschienen "Folk Tale" nur noch verstärkt.

11 Stücke in bester irischer Folktradition dargeboten, intoniert mit sanftem, aber charakterstarken Bariton, gespickt mit der immer ein wenig vokalarmen Anmutung der irischen Sprache. Schon der Opener "Tyrone Boys" umfängt den Hörer mit seinem klassischen Songmuster, die Gitarre, mit Bedacht gezupft und immer wieder diese Stimme. Ein wenig erinnert Moore an den Engländer Chris Wood, dessen Ansatz jedoch weit traditoneller und historistischer zu sein scheint. Moore zaubert mit einfachsten Mitteln die im Herbst so gern angeführte Kaminzimmeratmosphäre, die sich mit Rotweinschwere paart und die man am einfachsten dick eingemummelt mit Decken und Kissen auf dem heimischen Sofa genießen kann. Doch sind es nicht nur die erzählerischen Balladen, die "Folk Tale" so warm und anschmeichelnd erscheinen lassen. Auch die ein wenig an deutsche Liedermacher vom Schlage eines Reinhard Mey erinnernde Geschichte um die "Little Honda Fifty" oder das luftige "Weekend In Amsterdam" tragen zum heimeligen Gesamtklang bei. In "Haiti" schwelgt Moore in heimlichem Fernweh und lässt sich dennoch die irischen Wurzeln nicht kappen. Natürlich, "Folk Tale" ist durchzogen von klassischer Folk-Instrumenten, Fiddle, Harmonika, Gitarre, dazu wird zeitweilig die ein oder andere Duettpartnerin an Bord geholt und doch klingt das Album zeitgemäß. 
Nahtlos fügt es sich in Moores Diskographie ein, die sicherlich zu den letzten Veröffentlichungen einen gehörigen Schuß Milde bekommen hat. Wenn dabei jedoch Stücke wie das titelgebende "Folk Tale" oder das ausdrucksstarke "On Morecambe Bay" entstehen, kann, nein muss man das einfach toll finden. Moore ist nunmal ein sympathischer Geschichtenerzähler, der sich über nun mehr als 45 Jahre immer wieder neue Facetten angeeignet hat und Vergleiche mit jüngeren Kollegen, wie dem artverwandeten Damien Dempsey oder dem leidlich in den Mainstream abgewanderten Seth Lakeman nicht scheuen muss. Und das kann man hier dann auch hören:

 


Montag, 7. November 2011

To Walt



Mal was ganz anders.

Noch ein Mixtape? Schon, aber ein ganz besonderes. Für den über bandcamp frei downloadbaren Sampler "To Walt" haben sich verschiedenste Musiker aus dem Folkumfeld an sehr unterschiedliche Interpretationen klassicher Walt-Disney-Songs versucht. Gott sei Dank spielen auf "To Walt" vor allem ältere Stücke aus zum Beispiel Dumbo, Robin Hood und dem Dschungelbuch die Hauptrolle, aber auch Toy Story und Pocahontas kommen zu ihren gebührenden Ehren.
Toll sind dabei die behutsamen Umsetzungen der Stücke, die so klingen, als säßen die Musiker gemeinsam mit dem Zuhörer im Wohnzimmer. Die Stimmung ist intim und unaufgeregt und hat doch das ein oder andere Zwinkern in den glänzenden Augen. Mastermind hinter dem kleinen Projekt ist Caleb Groh, ein junger Folkmusiker aus Boston, der eben eine Reihe aufstrebender Musiker wohl dafür begeistern konnte, diese kleine Disneyreise zu wagen. Vorstellenswert sind alle Beiträge, besonderes Augenmerk gilt aber dennoch ein paar ausgewählten Kostbarkeiten. Da ist zum einen das Duo French Films About Trains, dass sich am traurigen "Not In Nottingham" versucht und daraus eine feine 60tyfizierte Folknummer macht. Desweiteren muss Jeff Pianki aus Michigan erwähnt werden, der "I Wanna Be Like You" aus dem Dschungelbuch das Tempo nimmt und trotzdem die Atmosphäre fabelhaft einfängt. Die größten Highlights sind aber sicherlich das federleichte "Heigh Ho" der sieben Zwerge, der ebenfalls aus Michigan stammende Carter Moulton verwandelt sich in einen achten Zwerg, dem das verschmitze Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht zu wischen gelingt. Natürlich darf Craven Canary nicht unerwähnt bleiben, die sich "Oo-de-lally" aus Robin Hood annimmt und auch des Initiators' Version von "Colors In The Wind" darf in seiner kargen und doch so feingliedrigen Songwriterversion nicht unerwähnt bleiben. 
Jetzt sollte aber jeder selbst mal hören.

Eine Liveversion von Herrn Pianki als Ohrenöffner:


und hier gibt's das hübsche Werk noch mal:






 

Sonntag, 6. November 2011

My Monthly Mixtape: November


Uff, wieder mal spät geworden....doch dafür gibt's diesen Monat 19 fulminante Offenbarungen zwischen Kitsch, Kunst und Krempel, von denen so manche es erst in letzter Minute aufs Mixtape geschafft haben. Als da wären Kunstlieder von verwandlungsfreudigen Schattenwesen, opulente Songwriterkunst für die gro0e Bühne und jede Menge Klavier. So nah am reinen dunklen Folk war das Mixtape zudem lange nicht mehr, allein die Titel sprechen da für sich, von den dieses Mal in größerer Zahl anzutreffenden arrivierteren Künstlern ganz zu schweigen. Doch nun sinken wir gemeinsam in das gemütliche Polstersofa und lauschen den vorzüglichen Melodien:


01. Cass McCombs - The Same Thing
02. Of Monsters and Men - Dirty Paws
03. Matt Butcher - The Road
04. Blessed Feathers - Our Love Was Born In A Factory
05. Matt The Electrician - Accidental Thief
06. Bonnie 'Prince' Billy - New Tibet
07. Red Heart the Ticker - Lakes of Champlain
08. The Dimes - Walden and The Willow Tree
09. Tom Waits - Pay Me
10. My Brightest Diamond - Be Brave
11. Anna Ternheim - Bow Your Head
12. James Blake - A Case of You
13. Björk - Hollow
14. Loney, Dear - Largo
15. Radical Face - Ghost Towns
16. Bert Jansch - Yarrow
17. Brown Bird - Cast No Shadow
18. Have Gun, Will Travel - Streets Of New England
19. Justin Vivian Bond - In the End

...und da ich mich immer auch am neuen McCombs-Album Humor Risk erfreuen kann, gibt's hier den Opener des Mixtapes in voller Bildgewalt: