Freitag, 30. September 2011

Hitparade 2011 - Vol. III


Bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten 30°C habe ich mir bislang selten Gedanken über die Dreivierteljahreshitparade gemacht. So unglaublich viel hat sich immer noch nicht geändert, lediglich die Platzierungen einiger Alben sind ein wenig wilder als sonst durcheinander gewirbelt worden. Langzeitwirkung, ick hör dir trapsen. Nun gut, without fourther ado: Die Hitparade!


1) Cult Of Youth - Cult Of Youth
2) Cass McCombs - Wit's End
3) Matt Bauer - The Jessamyne County Book Of The Living
4) Josh T. Pearson - The Last Of The Country Gentlemen
5) James Blake - James Blake
6) King Creosote & Jon Hopkins - Diamond Mine
7) Patrick Wolf - Lupercalia
8) The Decemberists - The King Is Dead
9) The Mountain Goats - All Eternals Deck
10) Laura Marling - A Creature I Don't Know
11) Locas In Love - Lemming
12) PJ Harvey - Let England Shake
13) Bon Iver - Bon Iver
14) Jono McCleery - There Is
 15) Tu Fawning - Hearts On Hold
16) Declan De Barra - Fragments, Footprints & The Forgotten
17) Blood Orange - Coastal Grooves
18) Daniel Martin Moore - In The Cool Of The Day
19) Jamie Woon - Mirrorwriting
20) Frank Turner - England Keep My Bones
 
Das mit den Songs hatte sich bewährt, drum gibt's wieder mal 10 fabelhafte "Aussenseiter" aus diesem Quartal, die es knapp mit dem Longplayer nicht geschafft haben, in der Hitparade aufzutauchen.
 
Die Songs (wie immer in willkürlicher Reihenfolge):
Jay Clifford - Empyrean
Matt The Electrician - I Will Do The Breathing
 Dakotafish - Strange Symmetry
Silent Feature Era - The Horsebreaker
The Horrible Crowes - Behold The Hurricane
Mike Noga - Eileen
Stephen Simmons - The Circus
Jens Lekman - New Directions
St. Vincent - Cruel
The Waterboys - Politics
 
Den Ohrenöffner gibt's dann hier:
 
 
...und wer noch nicht hat und vielleicht noch möchte (ich bettele wirklich ungern, dann aber wirklich gut!): meine Jubliäumsabstimmung!



Donnerstag, 29. September 2011

Mark McGuire - Get Lost


 ...

Alles fliesst. Rhythmischer Flug durch den Raum. Die Akustik überholt die Konstruktion aus Schall und Geräusch. Gitarre. Der Vordergrund beruhigt den Hintergrund. Er verliert sich. Fast ein Lied. Schwingen. Gebläse. Ein entspanntes Lächeln übermalt das Gesicht. Zupfen und Picken vor lautmalerischer Kulisse. Gefühlsverharrend. Irgendwo! Sanft geflossen. Gesprochenes Wort chorisch gesungen. Ein Lied. Die Redundanz ist die Königin des Motivs. Sie. Sackgasse! Es baut sich auf. Es dauert. Es zerfällt und bleibt doch ganz. Schneidende Klänge begleiten den Tonraum bis ans Ende. Wieder Sie. Hall. Nachhall. Nervöses Zucken durchwirbelt die klaren Strukturen. Chancen. Glühwürmchen. Was flirrt denn da? Wald, urbanes Flackern oder ruheloses Dahingleiten. Folklore zum Dahinträumen. Endlos. Szenenwechsel. Aus einem Meer von Stimmungen entspringt ein Rinnsal unendlicher Ruhe. Und doch! Unmerklich wird aus der Ruhe ein pochender, schmerzhafter, wiederkehrender Moment. Und lässt noch mal nach. Behaglichkeit.


 
Keine Sorge, der Bänkelsänger ist nicht wahnsinnig geworden. Hier zu lesen sind die ersten Gedankenfragmente beim ersten Hören des neuen Mark McGuire-Albums. Man bilde sich, auch gerne anhand des Videos eine eigene Meinung. Wenn gewünscht, gibt's diese Rubrik des Erstkontakts jetzt häufiger, dann bitte ich um die Zusendung eines markigen neuen Rubriknamens....!

Montag, 26. September 2011

Aufgemerkt: Spring Offensive



...und kommt die goldene Herbsteszeit!

Wenn man lieb gebeten wird, Musik zu präsentieren, macht man das gerne. Wenn man mit Gratismusik belohnt wird, macht man das noch lieber. Und wenn die Musik sich dann noch als ausserordentlich gewitzt, raffiniert und lässig gestaltet und man die "Aufgemerkt"-Rubrik bei strahlendem Sonnenschein verfasst macht man das am allerliebsten.

Kurz und gut, die Rede ist von Spring Offensive, einem quietschfidelen Quintett aus Oxford. Deren bunter Indie-Pop funkelt wie ein Glasperlenspiel, ist durchaus aufwändig arrangiert und macht vor allem eins: sehr sehr sehr viel Spaß. Für diejenigen, die sich die 5 Jungs live anhören möchten, bieten sich im Oktober zahlreiche Chancen in Deutschland und der Schweiz, wie man dem Tourkalender ansehen kann:

Oct 14: Berlin, White Trash/ The Diamond Lounge
(Death By Pop)
Oct 15: Hamburg, Molotow
Oct 16: Köln, Aetherblissement
Oct 17: Siegen, Vortex
Oct 18: Mainz, Schon Schön,
Oct 19: Frankfurt, I.V.I
Oct 20: Oberhausen , Druckluft
Oct 23: ‘SECRET SHOW’ in der Nähe von Kassel
 - email niklas(at)elias-booking.de für Info…
Oct 24: Heidleberg, Häll
Oct 25: München , Kranhalle/Feierwerk
Oct 26: Bern, Piazza
Oct 27: Luzern, Treibhaus
Oct28: Basel, Kuppel
 
Zu verschenken haben Spring Offensive auch noch etwas, hier gibt's eine fabelhafte 4-Track-EP zum kostenlosen Download und wem das jetzt alles noch nicht reicht, der darf sich an dem bildschönen Video zum Song "A Stutter And A Start" erfreuen.
 

Donnerstag, 22. September 2011

Hitparade - Zwei Jahre Bänkelsänger


Ein bisschen stolz bin ich ja schon, dass der Bänkelsänger nunmehr seine zweite Geburtstagskerze ausblasen darf. Nachdem ich im letzten Jahr zum Wiegenfeste schon mal ein wenig Statistik habe anklingen lassen, will ich mit der selbstgewählten Tradition nicht brechen. Bis vor 5 Minuten durfte ich mich über 17818 Besucher aus 64 Ländern freuen. Die Stilrichtung Folk gibt immer noch die Hauptrichtung vor, bei dem ganzen Kuddelmuddel in den letzten Monaten haben aber auch angesagte wie dubiose Kategorien Einzug gehalten, Future Soul und Garage sowie Witchhouse und Chillwave um nur die Spitze des Eisbergs zu nennen. Rubriken gibt's auch einige neue, neben dem bekannten Mixtape, dass immer auch auf dem "Radio der von Neil Young Getöteten" läuft und den "Hits von Gestern" sowie der "Hitparade" haben die Neuvorstellungs- und Konzertrubrik "Aufgemerkt" und der "Schnelldurchlauf" einen festen Platz in des Bänkelsängers' Kanon gefunden. 
Toll ist auch, dass sehr regelmäßig Promoanfragen aus aller Herren Länder eintreffen, die mit Argusaugen ausgewählt und mit gespitzen Lauschern auf Ton und Frequenz und die nötige Portion Herzblut überprüft werden. Leider sind die Kommentare in den letzten Monaten leidlich weniger geworden, daher wage ich jetzt mal was Wagemutiges: einen Poll, eine Umfrage, ein Meinungsbild, eine Abstimmung, vielleicht gar eine "Hitparade", wie auch immer man solch ein interaktives Mitmach-Ding nennen mag. 
Viel wissen will ich auch gar nicht, und wenn vielleicht sogar gar keiner mitmacht, ist das auch nicht dramatisch, aber wenn, dann wird's vielleicht eine regelmäßige Angelegenheit.Mich würde einfach mal so ganz generell und unvoreingenommen interessieren, welcher musikalischen Strömung auf dem Bänkelsänger am meisten Gegenliebe entgegengebracht wird.

 
 
 
und da man zu jedem Beitrag einen Ohrenöffner bekommt gibt's auch noch ein feines Ständchen:
 
     

Die Ergebnisse gibt's dann in ein paar Tagen auf's Feinste ausgearbeitet, jedem Kommentar und jedem Klick wird schon jetzt ein freudestrahlendes Dankeschön entgegengebracht.




Mittwoch, 21. September 2011

Noch 1 Tag....



....dann wird der Bänkelsänger 2 Jahre alt und entschuldigt sich hier schon mal für die etwas spärliche Beitragsausbeute im September. Ich will mich aber nicht lumpen lassen und poste jetzt zumindest schon mal als Appetitanreger einen Track vom tollen neuen Album von Matt The Electrician. "I Will Do The Breathing" heißt der schönste Song vom Album "Accidental Thief", das selbst auch uneingeschränkt empfehlenswert ist.

Sonntag, 4. September 2011

Jono McCleery



Weitreichende Entdeckungsreisen.

Reichlich Abenteuerlust. Ein wenig Wagemut. Ein dickes Fell. Und Durchhaltevermögen. Für "There Is" braucht man jede Menge der vorangehenden Attribute und wird doch reichlich belohnt dafür.
Jono McCleery vermengt auf seinem "richtigen" Debutalbum Dinge, die man nur selten in einen Topf wirft. So reicht die Spanne seiner Einflüsse von Nick Drake über Jamie Woon bis hin zu Nina Simone und ganz besonders John Martyn. Dessen luftige Arrangements standen mit Sicherheit ein ums andere Male Pate, so zum Beispiel direkt zu Beginn, wenn mit "Fears" ein federndes Luftgespinst ins Gesicht weht. McCleerys' Stimme nimmt sich weihevoll den erlaubteb Raum, gibt ihn im folgenden "Garden" schon zu großen Teilen wieder an die Rhythmusgruppe zurück, und findet sich dann doch schnell in einem der seltsamsten Cover der letzten Jahre wieder. Blacks "Wonderful Life" kreuzt hier den voluminösen Songwriterpathos mit Dubstep-Verve, eine Variante, die Fragen aufwirft, mit der Antwort jedoch erst nach mehrmaligem Hören wieder rausrückt. Doch, dass ist schon ziemlich spektakulär, den Londoner mit seiner samtenen Stimme über den versprengten elektroakustischen Kapriolen entlanghangeln zu hören. McCleery fasst sich häufiger ein Herz als zum Beispiel am Jahresanfang James Blake, Begleitung und Pausen sind hier wechselhafter, die Musik fliesst und schwingt mehr als dass sie im Zeitlupenstakkato ums Licht kreist. 
Jazz ist anders. Dennoch spülen sich von Zeit zu Zeit kleine Reminiszenzminiaturen an den Rand des Geschehens, klingende Fragmente, die mal Bläser, mal kreiselndes Piano bedeuten. Folk ist ebenso anders, doch auch hier klingen Glockenschläge und sirrende Streicher wie Zierrat in den fesselnden und doch so beiläufigen Stücken. "It's All" wird zur stilistischen Freiübung, "Stand Proud" ist dann wieder so an Blake, doch mit mehr akustischer Finesse und Opulenz ausgestattet. Fast immer am spannendsten ist auf "There Is" allerdings der Gesangspart, den sich McCleery manchmal mit heranschleichenden Chören teilt. Ebenso darf Vashti Bunyan mitmischen, bei "Only" wird sie zum klingenden Widerpart, am stärksten sind aber die Solopassagen, die dominieren, aber eben nie überzeichnen. 
"There Is" mutet ständig wie ein unterhaltsames Abenteuerspiel an, dessen Hauptdarsteller den Kurs behält, sich aber auch nur zu gerne auf gefahrvolles Terrain begibt. Gut dass er genügend Ruhepole auf dem Album eingebaut hat (nicht dass "There Is" übermäßig temperamentvoll wäre), doch liegen auch im ruhigen Wesen der Songs einige aufreizende Klippen, die Jono McCleery aber mit der nötigen Geduld umsichtig umschifft.

Und hier gibt's den Ohrenöffner:





Donnerstag, 1. September 2011

My Monthly Mixtape: September



Befindlichkeit. Teils rissig, teils glattpoliert. Aus der waldgewaltigen Einöde hin zu den glitzernden Stadtsilhouetten trägt das September-Mixtape so wechselhafte Stimmungen, wie es der Monat halt verdient. Pathetischer Indierock, euphorisches Folkgeplänkel und intimes Kammergeklimper konkurrieren mit elegantem Discogroove, verschwommenem Psychogeschrammel und wohltemperiertem Pop. Und Bänkelsänger-Folk gibt's natürlich auch!

 01. Clara Engel - Lick My Fins
02. Mike Noga - Eileen
03. Beirut - A Candle's Fire
04. Sands - Signs
05. Republic Of Letters - Stories
06. Silent Feature Era - The Horsebreaker
07. Jacob Faurholt - Black Lake Lodge
08. Butcher Boy - Helping Hands
09. The Fruit Tree Foundation - Beware Beware
10. Samuel Barker - Kansas
11. Danny and The Champions Of The World - Brothers In The Night
12. The Dead Trees - Rayna
13. Stephen Simmons - The Circus
14. Case Studies - Animals
15. Stephen Malkmus And The Jicks - Tigers
16. The War On Drugs - Baby Missiles
17. Dakotafish - Strange Symmetry
18. The Albertans - The Wake
19. Blood Orange - The Complete Knock

Ein wenig verwunderlich mag der Ohrenöffner scheinen, aber wenn der Chorus ertönt, darf's gerne noch ein Quäntchen mehr sein:


...und wie gewohnt darf dann in Kürze auch beim "Radio Der Von Neil Young Getöteten" gelauscht werden.