Mittwoch, 24. Februar 2010

Will Holshouser (Trio)




und wieder sprengt ein kleiner Exkurs den volkstümlichen Rahmen, wenn auch dieses Mal die Instrumente durchaus ins Sujet passen, ist doch die musikalische Richtung eher im Bereich Jazz anzusiedeln. Allerdings wird hier mit Trompete, Bass, Klavier und Akkordeon zirkusreif instrumental musiziert, das man aller Orten Tom Waits schreien möchte, auch die melancholischen Kabinettstückchen der Tiger Lillies lugen hervor, und Klezmer und jiddische Anklänge sind auch allerorts vernehmbar. Das neueste Werk macht das Trio zum Quartett, mit dem portugiesischen Pianisten Bernardo Sasetti werden die Toten zum Tanzen animiert, trunksüchtige Hymnen angestimmt oder auch der Atem des East River eingesogen. Nicht immer rhythmisch einfach, aber immer mit viel Verve vorgetragen. Beispiel gefällig? Leider kein Video zum aktuellen Album, aber dennoch hat die Homepage
einiges zu bieten, hier gibt's zudem einige nette Schnipsel.

Dienstag, 23. Februar 2010

Shearwater

....nachdem der Vorbote "Castaways" schon so wunderschön war, bringt das Album jetzt 10 weitere kleine Schmuckstücke mit sich. Der Opener "Meridian" spielt mit den Sehnsüchten und lässt einen quasi schon gedanklich mit auf die Reise zum goldenen Archipel aufbrechen, "Black Eyes" eröffnet mit einem stoischen Piano-Motiv und baut sich dann fast hymnenhaft auf und das märchenhafte "Hidden Lakes" taumelt wie eine Spieluhr zwischen leichten Klaviertupfern und der schmeichelnden Stimme Jonathan Meiburgs hin und her. Ein schönes Video komplettiert das Stück auch noch, was zusätzlich mit allerlei Glöckchen und Streichern angereichert ist.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Horse Stories

Mal wieder ein Nachschlag aus 2009. Horse Stories sind ein australisches Bandprojekt rund um den Kopf Toby Burke, haben mittlerweile 4 Alben eingespielt, das letzte "November, November" kreist ganz eindeutig im Spannungsfeld des Bänkelsängers. Leichte, beschwingte Indiefolk-Melodien, federnde mehrstimmige Harmoniepointierungen und viel Gefühl zeichnen die meisten Songs aus, ganz besonders hübsch ist "Hummingbird (We'll Be Okay)" geworden, wie man hier beispielsweise hören kann:

Montag, 15. Februar 2010

Gil Scott-Heron

Hip Hop-Sounds auf dem Bänkelsänger? Kein Problem, denn einen dunkleren Sound und eine düsterere Atmosphäre wie ihn hier der inzwischen 60jährige Spoken-Words-Künstler produziert, hört man heutzutage eher selten. "Me And The Devil" ist quasi Delta-Blues für das 21. Jahrhundert, die Gitarrenpickings des Titeltracks "I'm New Here" lassen schwere graue Wolken von urbanem Nebel heraufziehen und "New York Is Killing Me" bastelt mit stoisch-hypnotischem Handclapping am eigenen Wahnsinn. Ein wahnsinnig intensives und forderndes Alterswerk.

Donnerstag, 11. Februar 2010

David Ford

vor ein paar Jahren bin ich auf den britischen Singer/Songwriter aufmerksam geworden, da hatte ich mich spontan in das unglaublich tolle Video zum unglaublich tollen Song "Go To Hell" verguckt. Dieser "Hit" seines zweiten Albums "Songs For The Road" gehört nach wie vor zu meinen allerliebsten von ihm, doch jetzt gelingt im auf seinem neuen Album "Let The Hard Times Roll" ein weiterer kleiner Geniestreich. "To Hell With The World" schließt nahtlos an seine Vorgänger an, rollt sanft über akustische Gitarrentupfer und perlende Klavierklänge heran, bei anderen Stücken des Albens dringt er mit kauziger Reibeisenstimme auch schon mal bis zur Seele durch. Immer wieder erreicht er aber, dass einen die Lieder mit auf eine gedankliche Reise nehmen, vielleicht ähnlich einem Ed Harcourt, nur mit mehr Folk in der Stimme.



Montag, 8. Februar 2010

Myrmyr

Was Marielle Jakobsons so alles mit ihrer elektronischen Geige machen kann, ist schon nahezu sensationell. Durch Zufall bin ich auf das Debutalbum des 2köpfigen Projekts aus Oakland in Kalifornien (Agnes Szelag ist der zweite Kopf) gestossen und hier war mir schon nach den ersten Klängen klar: das ist jetzt gerade genau meins. Sanfte Drones und Ambient-Momente, neoklassische und postrockige Flächen, die sich fast wiegend übereinander aufbauen und als Zugabe in einigen der acht Stücke sachter (Folk-)Gesang, der einen trotzdem eiseskalt erwischen kann. Auf der sehr hübsch gestalteten Homepage kann man sich fast alle Tracks von "The Amber Sea" anhören, als Dreingabe gibt's ein Live-Video, bei dem man schon ahnen kann, welche Akribie und dennoch Leichtigkeit sich hinter der Musik verbirgt.

Sonntag, 7. Februar 2010

Woodpigeon

Wenn ein kanadischer Indiefolk-Musiker sein aktuelles Album deutsch betitelt, man dann auf den Trackslists seiner Alben Titel liest wie "Woodpigeon vs. Eagleowl [Strength in Numbers]", "Our Love is as Tall as the Calgary Tower" oder "In the Battle of Sun vs. Curtains, Sun Loses and We Sleep Until Noon" klingt das schon recht verschroben und eigenartig. Ist es aber mal so gar nicht. Mark Hamilton ist Kopf des "Band"-Projekts und hat scon auf den Vorgängeralben einige sehr eingängige, luftige, mit vielerlei Instrumentarium angereicherte Kunststückchen angerichtet, da freut man sich gerne über Nachschub. Sehr viel schönes kann man auf seiner Homepage entdecken, als Beispiel für's neue Album gibt's ein waschechtes Sing-a-Long:

Donnerstag, 4. Februar 2010

Hits von gestern; Fischer Z - Marliese

Beim Stöbern nach guten und besseren 80er Jahre Alben wiedergefunden und für immer noch unglaublich gut befunden:

Fischer-Z mit Marliese. Wäre auch heute wohl noch ein Tanzflächenfüller, wird höchste Zeit, dass ich mir den mal wieder wünsche.



In loser Reihenfolge gibt's dann in Zukunft noch andere hübsche Schmuckstücke.