Sonntag, 31. Januar 2010

The Monthly Mixtape

Das Februar-Mixtape beginnt elektronisch, schwingt sich dann zwischen avantgardistischen Pop-Liedern entlang bis hin zu traditionellem Folk und Blues, eine bunte Mischung also, passend zum sehr wechselhaften Wetter.

Februar: Die Sonne will sterben. Es trübt sich mein Blick

1. Hot Chip - Thieves In The Night
2. Delphic - This Momentary
3. Chapel Club - All The Eastern Girls
4. Xiu Xiu - Gray Death
5. The Album Leaf - There Is A Wind
6. These New Puritans - Attack Music
7. Tocotronic - Die Folter Endet Nie
8. The Magic Theatre - London Town
9. Get Well Soon - We Are Ghosts
10. Owen Pallett - Lewis Takes Off His Shirt
11. The Gilded Palace Of Sin - Nautilus
12. Erland And The Carnival - My Name Is Carnival
13. Midlake - Winter Dies
14. The Tallest Man On Earth - King Of Spain
15. Jackie Oates - Hyperboreans
16. Woodpigeon - Empty-Hall-Sing-Along
17. The Magnetic Fields - Everything Is One Big Christmas Tree
18. The Irrepressibles - In This Shirt

Samstag, 30. Januar 2010

Erland And The Carnival

Wenn man sich nach einem Song von Jackson C. Frank benennt, diesen dann auch noch mit viel Verve und Feingefühl covert, hat man eh schon vieles richtig gemacht. Wenn man nun auf seinem Debutalbum auch noch so eine bezaubernde Mischung aus ungestümen Folksongs und lässigen Pop-Versatzstücken anbietet, ist es gar nicht mehr notwendig zu erwähnen, dass Simon Tong (ehemals bei The Verve und nahezu allen Damon Albarn-Projekten zu finden) mit an Bord ist und mit Erland Cooper ein echter Orcadian den Songs Seele und Gefühl einhaucht.

http://www.myspace.com/carnival hält einige Songs vom Album parat, youtube immerhin diese kleine Kostbarkeit:

Donnerstag, 28. Januar 2010

Hitparade: Die Alben des Jahrzehnts

Ta-dah, nun will ich auch ein spannendes Musikjahrzehnt Revue passieren lassen. Die Reihenfolge ist bitte als Momentaufnahme zu verstehen, sicherlich habe ich auch mindestens ein Dutzend Alben vergessen oder erst zu kurzfristig gehört, so dass es sich vielleicht erst in einigen Wochen, Monaten oder sogar Jahren erschließt und dann wie eine Rakete die Top 10 entern könnte. Auffällig ist meine Affinität zu jüngeren Veröffentlichungen, aus 2000 hat es kein einziges Album geschafft, prinzipiell ist die zweite Hälfte der 00er Jahre sehr viel stärker vertreten. Anmerkung: die Top 5 ist seit Jahren (nun gut, Rook ist erst 2 Jahre alt) unangetastet, da kann selbst ein Senkrechtstarter wie mein Platz 8 nicht in die Phalanx eindringen.

So, und nun Applaus für die Mitwirkenden:

50 Tocotronic - Kapitulation


Das einzig deutschprachige Album hat es immerhin noch auf den 50. Platz geschafft und das vor allem weil ich Tocotronic hier in Münster live gesehen habe und mir dabei "Explosion" und "Luft" so gut gefallen haben.

49 The Decemberists - Castaways & Cutouts

Colin Meloy könnte eine Oper in Suaheli mit singendem Presslufthammer veröffentlichen, ich würde es kaufen. "July, July" und "A Cautionary Song" sind wunderschöne Folkrock-Perlen.

48 Snowman - The Horse, The Rat, The Swan

In der letzten Jahreswertung der Kollegen von www.auftouren.de gesehen, angehört und für sehr gut befunden. Dunkel, treibender Noise-Pop/Blues mit ungeheurer Energie und wahnsinnigen Ideen.

47 Bon Iver - For Emma, Forever Ago

"Flume" wäre auch in einer Songliste ganz oben (die vielleicht noch kommt), ansonsten schafft Justin Vernon hier einen eigenen kleinen Folk-Mikrokosmos, der sich nur vom Rauschen des umschmeichelnden Gehölzes ablenken lässt.

46 The National - Boxer

Ein Selbstläufer! Bei Boxer entdecke ich jedesmal wieder aufs Neue ein anderes Lieblingslied. Die unglaublich eingängigen, aber dennoch graubraunen Melodien passen toll zur ganzen Stimmung des Albums.

45 Morrissey - Ringleader Of The Tormentors

Noch so einer, der mich kaum enttäuschen kann. "You Have Killed Me" und "Life Is A Pigsty" gehören zu seinen genialsten Songmomenten.

44 James - Hey Ma

Ein Überraschungsangriff. James habe ich immer schon nett gefunden, aber dieses Album stimmt von vorne bis hinten. Der Titeltrack spielt mit 911-Thematik vor sehr kraftvoller Musik, insgesamt ein sehr stimmungsvolles Quasi-Comeback.

43 The Mountain Goats - Heretic Pride


John Darnielle ist noch so einer von denen, die (fast) uneingeschränkten Kredit haben, allerdings sind "Lovecraft in Brooklyn" und "So Desperate" auch einfach mal nur richtige "Hits"

42 Alasdair Roberts - Spoils

Das neueste Werk des sympathischen Folksängers ist intim, traditionell und braucht Zeit, um richtig zu wirken. Dann entpuppen sich die 8 relativ karg instrumentierten Songs aber zu wahren Meisterwerken.


41 DeVotchKa - How It Ends

Nicht erst durch "Little Miss Sunshine" mein absoluter Lieblings Balkan-Mariachi-Songwriter-Mix, "How It Ends" ist natürlich einer der Songs für die Ewigkeit, der Rest aber nicht minder spannend.

40 Sufjan Stevens - Illinois

Ein überzeugendes Songwriter-Album mit gefühlten 29807564 Ideen pro Minute. Arrangements zum Niederknien, säuselende Backgroundchöre und eine fast schon romantische Grundstimmung lassen viel Spielraum für die eigene Entdeckungsreise.

39 A Whisper In The Noise - As The Bluebird Sings

"Tale Of Two Doves" ist auch so ein Evergreen, davon hat das zweite eigene Album noch ein paar mehr parat, mit "Havoc" auch noch einen echten Seelenschlitzer, Post-Post-Rock mit viel Atmosphäre.

38 Chris Bathgate - A Cork Tale Wake

Solo finde ich Chris Bathgate toller als mit seinen Mitstreitern von "Saturday Looks Good For Me". "Serpentine" lässt das Album tänzerisch zärtlich beginnen, der Rest mündet in ein wohltemperiertes Klang- und Gesangskunsttück.

37 The Decemberists - Her Majesty, The Decemberists

"Billy Liar", "The Chimbley Sweep", hier reizen Colin Meloy und Co. das Thema Sing-A-Long, Shanty und Moritat schon sehr überzeugend aus.

36 Phillip Boa & The VoodooClub - Diamonds Fall

Auch noch neueren Datums, aber mit "Jane Wyman" mit einem modernen Klassiker ausgestattet, schafft das "Alterswerk" mühelos den Sprung in die Liste als bestes "neueres" Boa-Album.

35 The Decemberists - The Hazards Of Love

Da hätten wir dann auch fast die Oper, die ich mir wünschen würde. Mit kraftvollen Gastsängerinnen und einem behutsam zitierten "Classic-Folk-Rock" gelingt eine sehr spannende Folk goes Opera-Mixtur.

34 Among The Oak & Ash - Among The Oak & Ash

Duette über "passende Tode", "historische Schicksalsfiguren" und oder "Erzengel" und das in flottem Folkpop-Gestus, klar dass das in die Liste muss.

33 Portishead - Third

Ein Comeback der besten Art. Jeder Song ein potentieller Hit, Eiseskälte auf Rezept und mit "Machine Gun" den besten Portishead-Song aller Zeiten.

32 Silver Jews - Lookout Mountain, Lookout Sea

Gute Kompositionen, die optimale Schnittmenge aus guten Texten, eingängigen Pop-Melodien und mit der gewissen Folk-Attitüde ein (letzter) Meilenstein der publikumsscheuen Band.

31 Scott Walker - The Drift

Unbeschreiblich. Baroque-Pop divers, Classic-Pop für Masochisten, Avantgarde en Opposition --- wahrscheinlich irgendwo dazwischen, aber dennoch sehr sehr großartig.

30 The Mountain Goats - Get Lonely

Nur für "Moon Over Goldsboro" könnte es den Platz 30 schon bekommen, "Maybe Sprout Wings" ist aber auch von solch filigraner Schönheit, das es ebenbürtig ist.

29 Ed Harcourt - The Beautiful Lie

Als ich zum ersten Mal "Visit From The Dead Dog" als Video gesehen hatte, wusste ich, dass dieser glänzende Klavierspieler und Sänger für immer einen Platz in meinem Herzen hat.

28 Alasdair Roberts - The Amber Gathers

Wenn man sich mit der aussergewöhnlichen Stimme erst einmal arrangiert hat, erlebt man hier ware "Folk"-Wunder. Das eingängigste Album des schottischen Musikers lässt mich immer wieder schwelgen.

27 The Veils - Nux Vomica

Ein bezaubernder Zweitling. " Under The Folding Branches" ist romantisch, "Jesus For The Jugular" fast schon selbstzerstörerisch, der Rest fügt sich optimal dazwischen ein.

26 The White Stripes - Elefant

Mein Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Inzwischen nicht mehr ganz so innig, ist "Elefant" dennoch das abwechslungsreichste Album der beiden und hat neben den "Hymnen" auch noch ein ganz famoses Trio mit der wunderbaren Holly Golightly an Bord.

25 The Killers - Hot Fuss

Noch so ein Überraschungsangriff. Gehört, geliebt und nie wieder so richtig losgeworden, da konnte noch so ambitioniert nachgelegt werden. "Andy You're A Star" ist vielleicht sogar ein Hit für alle Gelegenheiten.

24 Mothlite - The Flax Of Reverie

Irgendwie kann ich mir selbst nicht erkären, wieso ich mich für ein so abseitiges Album so begeistern kann. RIO in Reiform, Guapo-Mitglieder an den Instrumenten und eine quasi-instrumentale Achterbahnfahrt durch die Musikgeschichte, ein Traum(a)-Album.

23 A Whisper In The Noise - Dry Land

Eher ein Gesamtkunstwerk, denn songlastig wie der Vorgänger. Atmosphäre bis zum Gedankenstillstand, Musik für die ruhigen Herbstmomente.

22 Fleet Foxes - Fleet Foxes

Mit Harmoniegesang kriegt man mich (fast) immer, aber was die netten, bärtigen Herren hier zelebrieren, ist schon Harmoniewahnsinn. Wenn bei "Oliver James" die Begleitung schließlich endet und nur noch das Gesangsmotiv fortgesetzt wird: Gänsehaut!

21 Arcade Fire - Funeral

"Funeral" mag jeder, ich auch, kennt auch jeder, daher schreib ich jetzt mal nix dazu (auch nicht, warum ich "Neon Bible" besser finde.

20 DM Stith - Heavy Ghost

Der kleine Geisterbeschwörer aus Amerika war im letzten Jahr der erste ernstzunehmende Kanditat für einen längeren Verbleib in meinen Playlisten und hat sich bewährt. Schöner und abwechslungsreicher kann spukiger, verstiegener Avant-Folk kaum sein.

19 Morrissey - You Are The Quarry


Comeback geglückt. Er war ja nie wirklich weg, kann aber dennoch mit "Irish Blood, English Heart" und "First Of The Gang To Die" zum ersten Mal wieder an frühere Erfolge anknüpfen.

18 The White Stripes - White Blood Cells

Mein liebstes von ihnen, weil genau passend rauh genug, um den Blues und Soul vergangenener Tage zu zitieren, aber dennoch modern genug, um Rock und Noise von jetzt innewohnen zu haben.

17 Joanna Newsom - Ys

Ein "Konsens-"Album, was keines ist. 5 Songs, 1 Harfe, eine Stimme, Van Dyke Parks arrangiert - ein Meisterwerk.

16 Anywhen - The Opiates

Hätte ich nicht mal irgendwann zufällig eine Rezension bei www.plattentests.de dazu gelesen, wären mir diese 9 unsagbar tollen Stücke wohl entgangen. "Dinah And The Beautiful Blue" oder auch "The Siren Songs" flirren so sehnsuchtsvoll, dass einem glatt das Herz zerspringen will.

15 Teitur - The Singer

2 Alben lang hat er durchaus überzeugenden Songwriter-Pop gemacht, mit "The Singer" dann ein teils schwermütig, teils leichtfüßiges Album nachgelegt, was von den ersten rezitativ vorgetragenen Zeilen bis zur Bläser-Begleitung in den Schlussakkorden alles anbietet was man braucht.

14 Vic Chesnutt - At The Cut

Ein Vermächtnis. "Coward", "Chinaberry Tree" und "Flirted With You All My Life" liessen im letzten Jahr jedes Songwriter-Album blass aussehen.

13 James Yorkston - When The Haar Rolls In

Nebulös ist hier zwar nicht nur der Titeltrack und zwar vor allem in der Wortbedeutung, aber auch die unglaubliche Stimmung und intime Kaminfeuer-Atmosphäre ziehen einen sofort in den bann.

12 Einstürzende Neubauten - Alles Wieder Offen

Schönes, melodramatiches Spätwerk mit genau der richtigen Mischung aus Sehnsucht, Ironie und Kraft. Für "Nagorny Karabach" gibt's einen Extrapunkt.

11 Patrick Wolf - The Bachelor

Leztes Jahr nur knapp geschlagen, wenn es um den Titel "Album des Jahres" geht, bringt Hr. Wolf hier mit seiner Mischung aus Theater, Drama, Opulenz und dem ausreichenden Feinsinn eine sehr überzeugende Fortsetzung seiner "Elektro-Folk-Pop"- Mixtur.

10 Arcade Fire - Neon Bible

Ja, ich finde "Neon Bible" besser als "Funeral" und das liegt vor allem an "Intervention". Kirchenorgeln gehören auf jedes ausgezeichnete Album, basta.

9 Björk - Vespertine

Interessanterweise hat sich "Vespertine" bei meiner Björk-Auswahl durchgestetzt, obwohl es doch eher karg und kalt arrangiert ist. Aber "Heirloom" und "Cocoon" sind einfach die besseren Songs.

8 Mumford & Sons - Sigh No More

Der neueste Newcomer platziert sich direkt in den Top Ten. Warum? Weil hier die Mischung aus Folk, Rock , Text, Eingängkeit, Atmosphäre und Stimmung einfach perfekt passt. Ein Album, das sicherlich noch wächst und wächst und ...

7 Patrick Wolf - Wind In The Wires

Mein liebster Wölfling. Und ich würde es wieder an einem einzigen Song festmachen wollen: Mit "The Libertine" hat meine Liebe zu dem "extrovertierten Herrn" aus England begonnen und sich unaufhaltsam ausgebreitet.

6 The Decemberists - The Crane Wife

Colin Meloy, die Vierte. Knapp am Treppchen vorbei, begeistert mich der erste "Prog-"Opern-Versuch auch immer noch wie beim ersten Hören, die Titeltracks und vor allem "The Island ...." sind einfach perfekte Kompositionen.

5 Rocky Votolato - Suicide Medicine

Ein kleiner, sehr sympathischer Mann mit einer großen, häufig zornig oder sehnsüchtig gefärbten Stimme. "Suicide Medicine" und "Automatic Rifle" tun beim ersten Zuhören schon weh und bei "Mixtape/Cellmates" kann ich auch heute noch schwermütig werden.

4 Nick Cave & The Bad Seeds - No More Shall We Part

Ein Meisterwerk. SEIN Meisterwerk. Nicht mehr, nicht weniger.

3 Shearwater - Rook

"Rook" hat mich schon vom ersten Hören an begeistert. Hatte ich "Shearwater" bis dahin nur als eine ganz nette Alternative zu "Okkervil River" wahrgenommen, sind Jonathan Meiburg und seine Mitmusikanten im vorvergangenen Jahr dem perfekten Album schon ein ganzes Stück nahe gekommen. Musik mit Seele.

2 The Mountain Goats - The Sunset Tree

Ein Mountain Goats-Album, das mich seit Erscheinen fast täglich begleitet. "Up The Wolves" ist wohl mein Lieblingslied von ihm/ihnen, einen Ausfall hat die Platte sowieso nicht.

1 The Decemberists - Picaresque

Besser geht's nicht. Was Colin Meloy und seine Band mit "Picaresque" geschaffen haben, ist für mich nicht nur das beste Album des vergangenen Jahrzehnts, es gehört sicherlich auch generell zu meinen liebsten Werken. Nahezu jeder Song ist für sich genommen eine kleine "Folk-Pretiose", mit "Eli, The Barrowboy", "We Both Go Down Together", "The Infanta" und "The Mariner's Revenge Songs" hätte ich mein Best-Of-Album schon (fast) komplett.

Montag, 25. Januar 2010

The Album Leaf

Besser hätte es kaum kommen können. Passend zur aktuellen Eiseskälte kommt Jimmy LaValle mit seinem neuen Album "A Chorus Of Storytellers" und allein "There Is A Wind" kommt schon wieder so herüber, als würde man auf dem Rücken eines Seevogels die karg spröde Landschaft Islands im Zeitraffer überfliegen, immer sanft begleitet von knisternden elektronischen Funken und langen und hallenden Klangflächen. Vor ein paar Jahren habe ich The Album Leaf mal live gesehen und kann auch dieses uneingeschränkt empfehlen.



Für alle, die das atmosphärische Projekt noch nicht kennen, sei als weitere Einstimmung der "Hit" "Always For You" vom Album "Into The Blue Again" empfohlen:

Donnerstag, 21. Januar 2010

Rocky Votolato

Es gibt was Neues vom sympathischsten Singer/Songwriter der Welt. "True Devotion" erscheint am 23.2.2010 und eigentlich kann es nur wieder besser werden. Mit "Makers" hatte er mich weiland mit seiner markanten, emotionalen Gesangsweise gekriegt, "Suicide Medicine" wurde dann nachgeordert und für mich zu einem der besten Alben des vergangenen Jahrzehnts und sein letztes Album "The Brag & Cuss" bot immerhin noch den ein oder anderen Hit. Red River ist wohl Vorbote für eine rauhere Gangart - Gott sei Dank! - vielleicht erwarten uns ja wieder Stücke von der Güte eines "Alabaster", "Automatic Rifle" oder das schmerzhaft-sehnsüchtelnde "Mixtape/Cellmates"

Donnerstag, 14. Januar 2010

These New Puritans

Düster? Ja! Folk? Nein! Wieder mal ein leichter Grenzgang, der mich zum neuen Video der These New Puritans führt. Das Debutalbum war schon eine herb zerstückelte Angelegenheit, konnte mich nicht voll überzeugen, warf aber dennoch mit "En papier" einen veritablen Hit ab. Das neue Werk Hidden kommt gewaltig dräuend daher, wuchtige Bläser, kalte Elektronikfetzen dazu ein Sammelsurium an erfundenen und echten Instrumenten soweit entfernt vom Erstling, lediglich in dem Abwechslungsreichtum lässt sich eine vage Verwandtheit erkennen. Nichtsdestotrotz ist vor allem die sehr hörenswerte Single "We Want War" eine Achter- (oder vielleicht doch eher Geister)bahnfahrt durch und über die gesamte Bandbreite des Pop.

Sonntag, 10. Januar 2010

The Gilded Palace Of Sin

Da ist das Jahr erst gerade mal 10 Tage alt und schon gibt's einen sehr ernstzunehmenden Kandidaten für die diejährigen Album-Charts. The Gilded Palace Of Sin sind ein in England beheimatetes Trio, benennen sich nach einem einflussreichen Album der Rock/Folk/Country-Ära und fabrizieren eine so große Bandbreite an mitreißenden Americana-Hymnen, klassischem Alt.-Country und Lagerfeuer-Sing-a-Longs, da lässt man sich gerne an Klassiker des Genres von Nick Cave, Tom Waits oder den teilweise artverwandeten Veils erinnern.
Anspieltipps gibts zuhauf, einen guten Überblick bietet die MyspaceSeite, einen Vorgeschmack das sensationelle Video zu "Rosa-Salvaje"

Querverweise: auftouren.de

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen. Daher habe ich mich sehr über die Einladung von den fulminanten Kollegen von www.auftouren.de gefreut, die mich nach einem Tape auf Abwegen gefragt haben. Dort werden immer mal wieder nette Gäste angefragt, sich und ihre neuesten musikalischen Entdeckungen vorzustellen. Diese Rubrik wird von mir selbst immer wieder begeistert konsumiert, und so habe ich mich gerne auf eben diese Abwege begeben und ein ganz passables Mixtape beigesteuert. Ansonsten wird doch allerdings auch immer sehr viel geboten. Regelmäßige Plattenrezensionen zu teilweise sehr abseitigen musikalischen Strömungen, Konzertbereichte, Interviews und vieles mehr. Ein Besuch dort lohnt sich fast immer, ich würde mich jedenfalls ganz doll freuen, wenn diese sympathische Musikseite noch größeren Zulauf bekommt und bedanke mich auch hier noch einmal für die nette Anfrage.

Dienstag, 5. Januar 2010

The Monthly Mixtape

Besser spät als nie und so gibt es auch im Januar wieder frisches und auch nicht mehr ganz so frisches musikalisches Gut zu hören. Von Newcomern, die auf den Spuren kühler 80er Ästhetik wandeln über Zweitlingswerke aus der Pop-Ecke bis hin zu verschrobenem Gothik-Country ist dieses Mal wieder alles dabei.

Januar: Es brennt zu hell. Zu Nacht wird Regen kommen.

1. Klaus Nomi - The Cold Song
2. Former Ghosts - Hold On
3. Animal Collective - Graze
4. Kleerup - Until We Bleed (with Lykke Li)
5. Hurts - Wonderful Life
6. Yeasayer - Ambling Alp
7. Vampire Weekend - Taxi Cab
8. Patrick Wolf - Queen Isabella (She-Wolf Of France)
9. Björk - Isobel
10. Wintersleep - Weighty Ghost
11. Eels - Little Bird
12. Adam Green - Boss Inside
13. Midlake - Acts Of Man
14. Jackie Oates - The Miller And His Three Sons
15. Hyacinth House - Rosewood Country Club
16. Eric Bachmann - Man O'War
17. Evening Hymns - Tumultuous Sea
18. Howard Eliott Payne - Dangling Threads
19. Pacific Ocean Fire - In the Dark of the Loneliest Part Of A Broken City

Zac Brown Band

manch einer könnte meinen, dass zuviel Whisky mitunter schaden könnte und das allzu viele Hühner-Zitate auch nicht zwingend in Musik untergebracht werden sollten, dennoch schafft die Zac Brown Band eine Art Lynyrd Skynyrd-Gedächtnishymne, die mich schon im vorvergangenen Sommer zum Mitwippen eingeladen hat. In Toes spricht die pure Gelassenheit des Südstaaten-Rednecks, mehr Country denn Folk, vielleicht auch ein wenig kitschig, aber um die Kälte aus den Gedanken zu vertreiben, gerade richtig.

Freitag, 1. Januar 2010

Klaus Nomi

...und weil's draußen kalt ist und ich finde das dem Manne für diesen außergewöhnlichen Song ein Denkmal gebührt, auch wenn es wieder mal keine folkaffine Geschichte ist, gibt's heute "Cold Song" als Zugabe.

Former Ghosts

warum soll man das neue Jahr nicht mal mit dunkleren Tönen beginnen. Former Ghosts machen solche dunklen Töne, gepaart mit kaltem Synthi-Klängen, Reminiszenzen an die 80er Jahre, drei komplett verschiedenen Stimmen, von denen ich Nika Danilova schon im letzten Jahr als Zola Jesus schätzen gelernt habe und einer Intensität das es einem Bange machen kann.



...und jetzt wünsche ich allen Lesern und Sympathisanten ein frohes 2010 und hoffe, dass das Jahr mindestens genauso viele schöne und faszinierende Musik bereithält.