Dienstag, 3. Mai 2011

Im Schnelldurchlauf (I)

Lust auf eine neue Rubrik? Inspiriert durch die Rubrik "Was Kommt Im.." auf dem sehr sympathischen wie informativen Blog "Der Impuls", versuche ich mich mal an kurzen Zusammenfassungen, was weniger dadurch begründet ist, keine Lust auf normal lange Beiträge zu haben. Es fehlt aktuell vielmehr die Zeit, wie sonst ist zu erklären, dass der April gerade mal sechs Bänkelsänger-Beiträge enthält. Ich gelobe aber Besserung. Und für alle, die eigentlich das Mixtape als ersten Mai-Post erwartet haben, bitte ich noch um ein wenig Geduld, vermutlich komme ich erst in der kommenden Woche dazu. 

So, jetzt aber los mit: Alexander Tucker, Snowman und Son Lux.

Alexander Tucker - Dorwytch
Den hatte ich ja eigentlich als "interessant aber leidlich unhörbar" abgehakt, nachdem das letzte Album "Portal" zwar sehr gut war, aber dann doch zu selten im Player rotiert war. Irgendwas fehlte bei den stimmungsvollen Gitarrenarrangements des Engländers, der sich auch schon mal in gewagte Drone-Experimente verlor. Auf "Dorwytch" holt er vieles davon nach, zuviel könnte man auch meinen, denn die Folk- und Psychedlic-Pop-Songs sind allesamt von großer Intensität und verlangen doch nach der ein oder anderen Pause. 14 Stück sind es geworden und verlangen jede Menge Aufmerksamkeit, die man dem Album aber, am besten beim Träumen in der freien Natur, zumindest häufiger schenken sollte.


Son Lux - We Are Rising

Ryan Lott ist Son Lux und kommt aus New York. Auf dem Debut vor drei Jahren hatte er die kostbare Pretiose "Weapons" versteckt, einen Song der sich hinter dem dritten Portishead-Album hätte nicht verstecken müssen. Auf "We Are Rising" übernimmt "Flickers" diese Rolle. Vordergründig sicherlich Songwriter, schleicht ein Piano auf Katzenpfötchen durch Beats, Schlagwerk und filigrane Chorarrangements, teils so luftleer, das auch das diesjährige Referenzwerk James Blakes' nicht weit entfernt scheint. Allerdings gilt hier, wie bei beiden weiteren vorgestellten Alben: ohne gewisse Anstrengung macht das Zuhören nur halben Spass.


Snowman - Absence

Ach schade. War doch "The Horse, The Rat And The Swan" der experimentellen und avantgardistischen Rocker aus Australien mein heimliches Lieblingsalbum 2008, so kommt deren drittes Werk "Absence" bei weitem nicht an diese düstere und organische Stimmung heran. "Absence" ist dennoch ein mehr als hörenswertes Werk geworden, "Hyena" ist zum Bespiel ein hymnischer, verschachtelter Gruselspuk, in Gänze verliert sich dessen schaurige Wirkung allerdings in elektronischem Überfluss und zu viel konstruiertem Echochaos. Mit ein wenig mehr Songfokus und weniger Skizzenhaftigkeit hätte sich "Absence" sicherlich wieder im Vorderfeld der Jahrescharts platzieren können, so bleibt es gehobenes Mittelmaß.   

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