Uff!
"Celebration, Florida". Ob man mit den fünf New Yorker Alt-Country-Helden feiern möchte, wie man es nach jedem der letzten Alben aus vollstem Herzen tun wollte, kann man nach einmal Hören auf keinen Fall entscheiden. Aber auch nach dem zehnten Durchgang bleibt ein eigenartiges Gefühl zurück.
Warum das so ist, lässt sich gleich mit den ersten Takten des wüsten Openers "Fire At The Pageant" erklären. Eklektizismus mag ja durchaus modern sein, aber ist es wirklich notwendig, den erdigen Wohlklang mit elektronischem Brimborium zu untermauern. Ähnlich verhält sich "Container Ship". Wenn die Piraten das Schiff stürmen, wird die bis dahin wunderbar düstere Pianoballade zum schlingernden Trip-Hop-Experiment und bekommt ein ums andere Mal Schlagseite. Die Felice Brothers wollen dieses Mal ums verrecken modern und anders sein, warum sonst ergänzt bei "Honda Civic" ein ganzes Blasensemblezusammen mit souligem Backgroundgewimmer und Akkordeon zu einem eigenwilligen und tempowechselnden Gebräu. Spannend ist das aber allemal.
Und so geht's munter weiter. Nach der Hommage "Oliver Stone", die sich noch am ehesten in den Kontext der Vorgängeralben einfinden kann, wird gezaubert und aus dem Hut gezogen, bis die Schwarte kracht. Ob bei der eigenwilligen ersten Single "Ponzi" die mit Piano- und Spoken Words-Einlagen sowie einem "Fade To Grey"-Gedächtnissample aufwarten kann oder beim rabiat-verspielten "Cus's Catskill Gym", hier von einem traditionellen Alt-Country-Album zu sprechen, wäre schier blasphemisch und würde nur einen Bruchteil der vorherrschenden Stilfragmente zu Wort kommen lassen. Ich bin dann mal gespannt, ob sich "Celebration, Florida" ähnlich in meinen Gehörgängen festsetzt, wie ihr selbstbetiteltes Durchbruchswerk mit dem sensationellen "Frankie's Gun" oder zumindest an den nostalgischen Vorgänger "Yonder Is The Clock" anknüpfen kann, momentan ist noch Findungsphase angedacht....und die kann dauern, wie man sicherlich auch beim Ton- und Bildbeispiel erkennen kann:
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