Sonntag, 13. Juni 2010

Live: Gisbert Zu Knyphausen

Schade drum. Da hatte die münsteraner Veranstaltungsreihe "Sozialpalast" auf das Bahnhofsgleis 9/12 geladen und einen hochkarätigen deutschen Musiker eingeladen und ihm eine junge Musikerin als Attaché an die Seite gesetzt und nur wenige der zahlreich anwesenden Zuhörer wollten zuhören...
Aber von vorne!

Als um 22:00 Uhr Hr. zu Knyphausen vom einfahrenden ICE in das Wartehäuschen des Gleises trat und mit seinen wunderbaren Texten und seinen einfachen aber intensiven Gitarrenmelodien seinen Zauber versprühte, war alles noch gut. Ein bunt gemischtes Programm aus beiden Alben, um das Häuschen herum saßen wohl so um die 500 Leute, die ihm lauschen wollten und im Takt mitwippten, ein lauer Sommerabend, dazu wer wollte Flaschenbier, eigentlich super. Zu Liedern wie "Spieglein, Spieglein", "Melancholie" und "Ich bin ein Freund Von Klischees Und Funkelnden Sternen" wurde sogar mitgesummt, teils gesungen, kurz gesagt, trotz des nicht ganz überzeugenden Sounds ein guter Auftakt. Als dann nach einer guten halben Stunde Desiree Klaeukens mit ihrer an Claire Oelkers und Suzie Kerstgens erinnernden Stimme ihr erstes Lied "Herbst" anstimmte, war die Aufmerksamkeit des Auditoriums schon fast vollständig verschwunden und wurde nach weiteren Wechseln immer weniger. Gisbert mühte sich nach Kräften, gab gutgelaunt Zugeinfahrten bekannt, sag eine hübsche Version von "Kräne" und eine noch schönere von "Wer Kann Sich Schon Entscheiden" und war wohl auch ein wenig beeindruckt, ob der Menge an Heerscharen, die sih zu seinen Füßen eingefunden hatten. Was an letzen Songs begeitragen wurde, hatte ich dann schon nicht mehr mitbekommen, nach "Neues Jahr" begrüßte der Sänger den einfahrenden Münchner ICE noch mit einer Melodie, die unter den aufgesprungenen und zur Flucht bereiten Besuchern allerdings kaum mehr auffiel.

Fazit: was nix kostet, ist auch (meistens) nix. Hat meine Oma schon gesgt, und ich denke auch: Hätte man im Vorfeld nur 5€ Eintritt genommen, wären die "Störenfriede" zu Haus geblieben, hätten die netten Damen von der Bahnhofsmission nicht ständig mit ihren Sammeltassen geklappert und vielleicht hätte dann auch eine geringere Hintergrundgeräuschkulisse für mehr Spaß an der Sache gesorgt. Beim nächsten Mal.

2 Kommentare:

  1. Über ignorantes Publikum kann man ganze Bücher schreiben.
    Die Pseudospassvögel die bei Gogol Bordello vorletzte Woche im Vollsuff einliefen und mir übelst auf die Nerven gingen wären das unrühmlichste Kapitel. Gisbert bleibt aber einer von den Guten. Wie du schon sagtest: Dann halt nächstes Mal. Aber ich wäre trotzdem gern dabei gewesen!

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  2. leider hat sich dieser Umstand bei münsterschen Konzerten irgendwie schon fast eingeschliffen....ich hoffe auf Besserung wenn im Herbst die Konzertsaison in die 2. Runde geht! Und ja, Gisbert ist einer von den Guten!

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