Dienstag, 16. März 2010

Live: The Hidden Cameras

Lange habe ich nichts mehr zu einem besuchten Konzert geschrieben, jetzt aber habe ich endlich wieder einen Grund. Am gestrigen Montag weilten die wunderbaren Hidden Cameras unter der Leitung des noch wunderbareren Joel Gibb im münsterschen Gleis22 und hatten, so glaube ich zumindest jede Menge Spaß...aber fangen wir vorne an.
Vorband bzw. Anheizer sollte Jonas Zorn aus Köln und dem Münsterland sein, ein junger Singer/Songwriter und Guitarero, der seiner verstärkten Akustik-Gitarre so einige hübsche Melodei entlockte, jedoch irgendwie schon nach2 sehr guten Songs sein musikalisches Pulver an Abwechslung verschossen hatte und leicht formelhaft konventionelle Sangeskunst zum Besten gab. Die ersten beiden Songs und ein Liebeslied namens Black Hole waren dann aber doch sehr ordentlich anzuhören, leicht irritierend war dann aber doch die sehr deutsch-akzentuierte Ausspreache, ansonsten hatte er hier deutliche Anklänge an den von mir so geliebten Rocky Votolato.
Eine halbe Stunde nach eben diesem Jonas liessen sich dann auch die Hidden Cameras auf die Bühne bitten und begannen "ihren" Abend mit dem Titeltrack des aktuellen Albums "Origin:Orphan" schon recht fulminant. Die leider recht wenigen Zuhörer im Publikum wurden zwar erst nach und nach warm mit den sieben lustigen Menschen auf der Bühne, spätestens aber als mit Geige, Trompete, Xylophon und diversen Tasteninstrumenten hantiert wurde und die etwas schnelleren und vor allem intensiveren Stücke intoniert wurden, gab's nicht mehr viel Halten. Nahezu die gesamte neue Platte wurde in kleinen Kapiteln präsentiert, immer wieder unterbrochen von "Gassenhauern" der älteren Scheiben, wobei vom neuesten Output vor allem eine sehr funkige Version von "Do I Belong" im Ohr blieb und auch "Walk On" nahezu hypnotisches Karma erreichte. Zum Schluß wurde dann die letzte Sau freigelassen und ein blendend aufgelegter Joel Gibb, der schon die ganze Zeit in lustigen "Deutschfetzen" durch's Programm führte mit ungewöhnlichsten Mundstellungen, die ungewöhnlichsten "Uh-Laute" präsentierte, zeigte sich wie auch alle seine Mitmusiker als fantastischer Entertainer. Ob nun zwischen den Songs die Instrumente getauscht wurden, bei "Death Of A Tune" eine lustige mit den Zuschauern einstudierte Choreographie (ich sage nur "Mund-Augen-Ohren-HändeindieLuft" zum Besten gegeben wurde, fröhlich gehoppst oder geschrien wurde, vor allem die kurzen knackigen Lieder wie "Underage" und "A Little Bit" vom neuen, sowie "Boys Of Melody" und "Music Is My Boyfriend" wurden teils mit Zuschauerbegleitung auf und Musikerextase vor der Bühne dargeboten.
Alles in allem war es ein tolldreistes Konzert mit guten Musikern und fast ebenso guten Schauspielern und Entertainern.

1 Kommentar:

  1. klingt sehr vertraut. so habe ich es auch vor einigen jahren erlebt. ganz fantastische truppe.

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