Zuzüglich zur Rubrik „Aufgemerkt“,
die sich ja ursprünglich und eigentlich auch noch immer um eher neue
Veröffentlichungen kümmert bzw. auch auf erst in Zukunft folgende
Alben hinweist und diese mit ersten tonalen Lebenszeichen antriggert
und den regulären Beiträgen ohne klassische Kategorieeinordnung
folgen nun die „Scheunenfunde“.
Hier kommen Alben, Songs, Videos oder
sonstige mediale Auswüchse zu Wort, die schon eine geraume Zeit auf
dem Buckel haben und vielleicht auch schon die ein oder andere Woche
im Promopostfach rumgedümpelt sind. Den Anfang machen Mount Rushmore
Safari, die bereits im Februar ihr zweites Album angekündigt haben.
Doch darum geht es jetzt eben nicht. Vielmehr soll der
euphorisierende Indie-Rock ihres Debüts „Elba“ Thema
sein.
Dieses noch mal über das wahrhaft
fabelhafte „John Wayne“ anzupreisen, wäre allerdings müßig,
schließlich tummeln sich acht weitere Songs auf „Elba“, die
allerdings nicht immer komplett ebenbürtig scheinen. Da ist zum
Beispiel „Wanted You To Die“, das süffigen Radiopop mit
nervösem Nachhall bietet. Geschmacklich ausgewogen, aber eben ohne
die ganz große Überraschung. Schon ausgefallener und deutlich nach
den aktuellen The Killers-Werken schielend, präsentiert sich
„Nothing's Gonna Stop“, dem aber im Vergleich zu den Amerikanern
der glamouröse Überbau fehlt. Deutlich wird auf „Elba“ vor
allem, dass sich Mount Rushmore Safari geradezu herzzerreißend in
energische Refrains hineinwinden. Andreas Sorgenfrei mimt hier den
selbstbewußten Frontmann, seine Stimme ist kraftvoll, neigt aber
auch zur klanglichen Schwermut, was vor allem in den
gitarrendomierten Stücken wie „Elba“, „House On Fire“ und
eben „John Wayne“ deutlich wird.
Hier liegt auch die Stärke des Albums,
dessen musikalisches Spektrum limitiert bleibt, trotzdem immer mal wieder andere Genre-Schubladen aufgestossen werden. Es sind die Songs,
die von ihrer Mitsing-Intensität leben, die fast immer am Anschlag
sind und dadurch vor Kraft und Energie nur so strotzen. Lediglich das
etwas beschaulichere „Butterfly“ fällt neben dem viel zitierten
„John Wayne“ aus dem Rahmen, ersteres weil es das Tempo zunächst
deutlich raus nimmt und eher nach den New Romatics der 80er klingt
und schwülwarmen Loungepop bietet. Und „John Wayne“ ist halt
eben dieser kleine Ewigkeitshit, der allein durch den Titel und den
unwiderstehlichen Chorus nach Höherem greift.
So ist „Elba“ ein erster
Scheunenfund, der sich als launiges und konsequentes Album rund um einen Hit
präsentiert, der dann das ganze Potential der Band aufzeigt. Der
Aufmerker vom Februar kündigt deutlich mehr Sonne an, mal sehen, wie
sich eine lichtdurchflutete Kompositionen mit dem funkelnden
Popverständnis versteht.
Weil man es gar nicht oft genüg hören
kann, gibt es als Ohrenöffner erneut „John Wayne“:
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