Flirrende Flammenschwüle.
Nahezu instrumentales Liedgut ist auf dem Bänkelsänger durchaus gern gesehen, nach den kosmischen Grouper-Klängen dürfen nun auch Implodes ihre weitaus irdischeren Klänge in den Äther schicken. "Black Earth" heißt deren Erstlingswerk und oszilliert geradezu spielerisch von shoegazernden Gitarrenwällen hin zu ambienten Schalleskapaden.
Implodes kommen aus Chicago und wandeln auf verschlungenen Drone-Pfaden einher, lassen aber durchaus auch von Ferne erschallenden Melodien ausreichend Raum, ohne gleichzeitig wiederum eingängig zu wirken. So scheinen bei "White Window" Wellen aus Einzeltönen direkt in die Gehörgänge zu springen, wenn da nicht im Hintergrund sakrale Harmoniegebilde vorbeihuschen. Die Gitarren im folgenden "Screech Owl" klingen wiederum wie ein Zwitterwerk aus Sonic Youth-Harmonik und skizzenhaften Shoegaze-Fragmenten. Unterstützt von erdigen Trommeltönen und mehrstimmigem Flüstern erwächst eine schier naturmystische Atmosphäre, die nie künstlich oder gezwungen wird, fast schon organisch winden sich langgezogene Töne durch die wie zufällig hingeworfenen Strukturen.
Sämtlicher Gesang wirkt dabei verwunschen, ja durchaus auch verwaschen und versteckt sich hinter den stoischen und nur sehr langsam bewegten Klängen. In den zugänglichsten Momenten, wie im nach vorne gespielten "Meadowsland" erinnert "Black Earth" an die Candy Claws oder an Altar Eagle, ohne jedoch deren süßliche GHrundstimmung einzufordern. Implodes kommen ohne den genretypischen Zuckerguss aus, sie schaffen es gar im "Song For Fuckin Damon II (Trap Door)" grantelnd zu klingen und verwischen hier ein paar ihrer vorwitzig gelegten Ambientspuren.
Sie erweitern diese dann vielmehr wie im schlingernden "Wendy" noch um psychedelische Wohlfühlmomente und schließen im letzten Stück "Hands On The rail" mit einem wohlfeilen Harmonieklang ihre Reise um die Welt voller Zufriedenheit.
Man lade,höre und staune: Oxblood
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